Die Deutsche Bahn plant eine umfassende Sanierung, doch der von Bahnchef Lutz vorgestellte Plan stösst auf Kritik.
Richard Lutz
Richard Lutz, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bahn AG. - KEYSTONE/DPA/Hannes P Albert

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn soll einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» zufolge am 18. September über ein von Unternehmenschef Richard Lutz vorgelegtes neues Sanierungsprogramm beraten. Das intern inzwischen bereits verschickte Konzept setze unter anderem auf mehr Pendlerverbindungen.

Zudem solle das Flächennetz neu konzipiert und weniger in Werke investiert werden, berichtete die Zeitung am Sonntag vorab. Die Deutsche Bahn steht unter anderem wegen mangelnder Pünktlichkeit massiv in der Kritik.

Der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte von der Führung des Staatskonzerns vor etwa einer Woche «so schnell wie möglich» einen Sanierungsplan mit präzisen Zielen eingefordert. Zugleich lehnte er die Streichung von wenig rentablen Fernverkehrsstrecken ab und sprach sich für Einsparungen vor allem beim Verwaltungspersonals des Konzerns aus.

Kontroverse Pläne zur Profitabilität

Laut «Süddeutscher Zeitung» legt Lutz in dem Sanierungskonzept dar, wie die Bahn bis 2027 «wieder profitabel und pünktlich» werden soll. Mängel an der Infrastruktur macht er als «Hauptursache für die Zielverfehlungen» aus. Die Personalkosten lägen 2024 mit 34,3 Milliarden Euro zudem deutlich über der ursprünglich veranschlagten Summe von 28 Milliarden.

Laut Planungen des Bahnchefs sollen dem Bericht zufolge ausserdem weniger ICE in Reserve gehalten und sogenannte Wendezeiten von Zügen reduziert werden. Der «Süddeutschen Zeitung» zufolge sind dessen Massnahmen intern umstritten. Einige Aufsichtsräte des Unternehmens hätten bereits Kritik geübt.

Sie monierten demnach, das Programm sei alter Wein in neuen Schläuchen.

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