Befreite in Isjum können Familien dank Elon Musk anrufen
Elon Musk hat sein Satelliten-Internet-System Starlink für die ukrainische Armee geöffnet. Die Soldaten helfen nun der Bevölkerung im befreiten Isjum aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ostukrainische Stadt Isjum wurde letzte Woche befreit.
- Die russischen Truppen hinterliessen Tod und Zerstörung.
- Jetzt erhalten Zivilisten wohl die Möglichkeit, ihre Familienmitglieder zu kontaktieren.
Letzte Woche vertrieb das ukrainische Militär die Russen bei einer grossen Gegenoffensive aus mehr als 20 Ortschaften, darunter Isjum.
Die ostukrainische Stadt wurde befreit – das Ausmass des Grauens, das die russischen Truppen hinterliessen, nahm Gestalt an. So wurden in einem Massengrab in einem Wald über 440 Leichen gefunden.
Die Aushebung der Gräber ist derzeit im Gange. Die «Anzeichen von Folter», die Wolodymyr Selenskyj am Freitag schilderte, scheinen sich zu bestätigen. Eine begrabene Zivilistin habe ein Seil um den Hals gehabt, erklärte ein Regionalstaatsanwalt von Charkiw gegenüber der «BBC».
Zivilisten erhalten dank Starlink Internetzugang
Nach der Rückeroberung von den Russen bleiben in Isjum zerstörte Gebäude und jede Menge Leid zurück. «Sie haben weder Strom noch Wasser, sie erhalten humanitäre Hilfe, einige Leute haben Generatoren. Es gibt einen Laden, aber der ist nicht sehr gut ausgestattet», beschreibt ein «France 24»-Korrespondent die Lage vor Ort.
Das ukrainische Militär unterstütze die Bevölkerung jetzt, schreibt Dimko Zhluktenko, der Gründer eines militärischen Wohltätigkeitsfonds, auf Twitter. Er postet ein Foto von Menschen, die vor einem Hochhaus Schlange stehen.
Ukrainian military brought their own StarLinks and generators to let civilians in Izium so they could charge their phones and get internet connection to talk to their families to say they are alive and liberated. 💔 pic.twitter.com/XOIzkoCjcZ
— Dimko Zhluktenko 🇺🇦⚔️ (@dim0kq) September 18, 2022
«Das ukrainische Militär brachte seine eigenen Starlinks und Generatoren mit», so Zhluktenko. «Damit die Zivilisten in Izjum ihre Telefone aufladen und eine Internetverbindung herstellen konnten. Um ihren Familien mitzuteilen, dass sie am Leben und befreit sind.»
Elon Musk stellt der ukrainischen Armee schon seit längerer Zeit sein Satelliten-Internet-System Starlink zur Verfügung. Dieses hilft den Ukrainern im Krieg – sehr zum Ärger der Russen.
Der russische Diplomat Woronzow sagte am 12. September in seiner Erklärung vor der Arbeitsgruppe zur Verringerung der Bedrohungen aus dem Weltraum: «Unseren Kollegen scheint nicht klar zu sein, dass solche Aktionen in Wirklichkeit eine indirekte Beteiligung an militärischen Konflikten darstellen. Quasi-zivile Infrastrukturen können zu einem legitimen Ziel für Vergeltungsmassnahmen werden.»
Tesla-Gründer Musk zufolge hat Starlink bereits russischen Hackerangriffen standgehalten.