Terror-Angriff in Paris: Opfer (†) war erst 23 Jahre alt
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag wurde in Paris ein Deutscher von einem islamistischen Terroristen getötet.
- Zwei weitere Menschen sind verletzt worden, einer davon mit einem Hammer.
- Im Verlaufe des Tages ist mehr über die Opfer herausgefunden worden.
In Paris ist es laut Berichten am Samstagabend – nicht weit vom Eiffelturm – zu einem Terror-Anschlag gekommen. Ein mutmasslicher Islamist hat demnach einen Deutschen mit einem Messer getötet und zwei weitere Menschen verletzt. Einer davon mit einem Hammer.
Der Angreifer habe am Abend auf einer Brücke ein «deutsches Touristenpaar» angegriffen. Die Frau sei nicht körperlich verletzt worden, habe aber einen Schock erlitten, sagte der französische Innenminister Gérald Darmanin. Der Mann sei im Rücken und an der Schulter getroffen worden. Er habe einen Herzstillstand erlitten, berichtete die Zeitung «Le Parisien» unter Berufung auf die Polizei.
Notarzt war gleich zur Stelle
Beide waren von Beruf her Krankenpflegende, sagt der Notarzt Patrick Pelloux gegenüber «France 3». Er war per Zufall während der Attacke in der Nähe im Einsatz, schrieb «Le Parisien». Die Partnerin des Opfers habe ihm noch gesagt, welches Medikament er in die Infusion geben sollte.
Der Deutsche, geboren auf den Philippinen, lies sich aber nicht reanimieren. Er war gerade einmal 23 Jahre alt.
Nach dem Angriff sei der Angreifer geflüchtet und habe dann zwei weitere Personen angegriffen, bevor er festgenommen worden sei. Die Polizei habe eine Elektroschockpistole eingesetzt, um den Angreifer zu stellen.
Beide Verletzte heute bei guter Gesundheit
Darmain sagte, bei den beiden Verletzten handele es sich zum einen um einen Franzosen im Alter von etwa 60 Jahren. Das andere Opfer sei ein ausländischer Tourist, der mit einem Hammer am Kopf verletzt worden sei. Laut Darmain handelt es sich um einen 66-jährigen Engländer.
«Die beiden Verletzten in der zweiten Phase der Attacke dieses Terroristen sind heute guter Gesundheit». Das sagt der französische Gesundheitsminister Aurélien Rousseau gegenüber «France 3». «Sie hatten oberflächliche Traumata und offensichtlich psychologische Traumata, die immens sein werden», kommentiert er.
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron sprach auf X sein Beileid aus.
Der Innenminister schrieb auf X, vormals Twitter, die Polizei habe den mutmasslichen Täter festgenommen. Bei einem Besuch am Tatort gab Darmanin dem Fernsehsender BFMTV eine weitere Information preis: Der Täter sei dem Inlandsgeheimdienst wegen radikalen Islamismus und «erheblicher psychischer Störungen» bekannt.
Premierministerin Élisabeth Borne schrieb auf X: «Wir werden dem Terrorismus nicht nachgeben. Niemals.» Die nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft kündigte an, sich mit dem Angriff zu befassen.
Angreifer soll 1997 geborener Franzose sein
Der Angreifer soll den Berichten zufolge ein 1997 geborener Franzose iranischer Abstammung sein. Darmanin sagte weiter, der mutmassliche Täter habe nach seiner Festnahme ein Statement gemacht: Er könne es nicht mehr ertragen, dass Muslime sowohl in Afghanistan als auch in Palästina sterben.
Der Mann sei der Ansicht, dass Frankreich am Krieg Israels im Gaza-Streifen mitschuldig sei, und habe als Märtyrer sterben wollen. Der Festgenommene war den Angaben zufolge bereits 2016 nach einem gescheiterten Anschlagsplan zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Der Mann soll bei seiner Festnahme «Allahu Akbar» (etwa: «Gott ist am grössten») gerufen haben, berichteten der BFMTV und «Le Parisien» unter Berufung auf die Polizei. Es sei auch ein Bekennervideo gefunden worden. Laut «Le Parisien» soll der mutmassliche Täter dort der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Er soll darin behaupten, er handle, um «die Muslime zu rächen».