Bitcoin-Kurs knackt Marke von 50.000 US-Dollar
Allein seit Weihnachten hat sich der Kurs der Digitalwährung Bitcoin mehr als verdoppelt - und ein Ende des Booms ist nicht absehbar. Eine Rolle bei der Entwicklung spielt auch die Corona-Krise.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Höhenflug der Digitalwährung Bitcoin geht weiter.
Am Dienstag stieg die älteste und bekannteste Kryptowährung erstmals über die runde Marke von 50.000 US-Dollar. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurde ein Höchststand von 50.602 Dollar markiert. Am Abend stand der Kurs dann bei knapp 49.000 Dollar.
Der Wert aller im Umlauf befindlichen Bitcoins nähert sich unterdessen der Marke von einer Billion Dollar. Am Dienstag wurde er auf der Internetseite Coinmarketcap im Hoch mit 927 Milliarden Dollar gemessen. Alle knapp 8500 Digitalwährungen haben demnach einen Wert von etwa 1,5 Billionen Dollar.
Der Bitcoin befindet sich seit längerem im Höhenflug. Im vergangenen Jahr hatte sich der Kurs in etwa vervierfacht, von Weihnachten bis dato hat er sich mehr als verdoppelt. Der Bitcoin profitiert vor allem von einem höheren Interesse, das ihm von Investoren und Unternehmen entgegengebracht wird. Ein erster Auslöser war im Jahr 2020 die Ankündigung des Bezahldienstleisters Paypal, seinen US-Kunden den Handel mit und die Bezahlung in Bitcoin zu ermöglichen. Einige Beobachter sprachen von einer Art Ritterschlag für die 2008 gestartete Digitalwährung.
In den vergangenen Wochen kamen mehrere namhafte Adressen hinzu, die sich für Bitcoin stark machen. Zu nennen ist in erster Linie der Hersteller von Elektroautos, Tesla. Nicht nur gab das Unternehmen bekannt, einen Milliardenbetrag in Bitcoin investiert zu haben. Auch beabsichtigt es, die Digitalwährung künftig als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Tesla-Chef und Multimilliardär Elon Musk gilt als grosser Anhänger digitaler Währungen wie Bitcoin. Mehrfach hat er durch Tweets deren Kurse stark in Bewegung versetzt.
Neben Tesla hat unlängst das Kreditkartenunternehmen Mastercard seine Sympathien für Digitalwährungen durchblicken lassen. Manager Raj Dhamodharan, zuständig bei Mastercard für digitale Vermögenswerte, hatte vergangene Woche in einem Blog geschrieben, dass der Konzern Transaktionen mit ausgesuchten Kryptowährungen erlauben wolle. Darüber hinaus stehe man in engem Kontakt mit Zentralbanken, die an eigenen Digitalwährungen arbeiteten. Auch professionelle Investoren zeigen zunehmendes Interesse an Digitalwährung.
Neben Bitcoin haben zuletzt auch andere Kryptowährungen von dem Boom profitiert. Ein Nutzniesser ist die gemäss Marktwert nach Bitcoin zweitgrösste Digitalwährung Ether. Sie war zuletzt auf ein Rekordhoch von etwa 1860 Dollar gestiegen. Prozentual ist der Etherkurs in diesem Jahr wesentlich stärker geklettert als Bitcoin.
Die Meinungen zu Digitalwährungen und insbesondere Bitcoin gehen nach wie vor stark auseinander. Kritiker monieren zahlreiche Schwachstellen, darunter die teils extremen Kursschwankungen, den sehr hohen Energieverbrauch während der Herstellung («Mining») oder die Gefahr kriminellen Missbrauchs. Befürworter schätzen dagegen die weitgehende Anonymität, die Bitcoin und Co. bieten, sowie die Unabhängigkeit von staatlichen Institutionen wie Notenbanken, die für traditionelle Währungen stehen. Viele Zentralbanken streben mittlerweile ebenfalls eigene Digitalwährungen an.