Premier Keir Starmer fordert, dass die britische Polizei in Alarmbereitschaft bleibt. Zuletzt blieben rechtsextreme Demos mit Krawallen aus.
England
Englische Polizisten hatten in den letzten Tagen viel zu tun wegen der rechtsextremen Proteste und Krawalle. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch blieben rechtsextreme Krawalle nach der Southport-Attacke aus.
  • Premier Keir Starmer will die Polizei dennoch in Alarmbereitschaft halten.
  • Erste Krawallmacher wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.
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Grossbritanniens Polizei soll nach den rechtsextremen Krawallen im Land wachsam bleiben. Premierminister Keir Starmer habe bei einer Sitzung des Krisenstabs Cobra gefordert, die Polizei müsse in Alarmbereitschaft bleiben, meldeten die britische Nachrichtenagentur PA, die BBC und die Zeitung «Times» nach dem Treffen. Starmer habe auch den Einsatzkräften und dem Justizsystem gedankt.

Tagelang war es zu rechtsextremen Ausschreitungen gekommen. Randalierer griffen Sicherheitskräfte, Unterkünfte für Asylbewerber und Moscheen an. Autos und Gebäude wurden in Brand gesetzt. Polizisten wurden verletzt. Am Mittwochabend waren Proteste weitgehend ausgeblieben, stattdessen versammelten sich Tausende Gegendemonstranten.

southport
Nach der Bluttat in Southport kam es in mehreren englischen Städten zu Ausschreitungen. - dpa

Starmer führte das auch auf die hohe Polizeipräsenz und die schnelle Reaktion der Justiz zurück. Rund 500 Menschen wurden bisher festgenommen. Der Strafverfolgungsbehörde Crown Prosecution Service zufolge wurden etwa 150 Menschen angeklagt. Bei ersten Verurteilungen wurden teils mehrjährige Haftstrafen verhängt.

Mädchen nach Messerangriff aus Krankenhaus entlassen

Vorausgegangen war den Ausschreitungen ein Messerangriff in der Stadt Southport. Dabei wurden am 29. Juli drei Mädchen getötet und weitere Kinder sowie zwei Erwachsene verletzt. Alle verletzten Kinder seien aus dem Krankenhaus entlassen, teilte die Polizei mit.

Online hatten sich Gerüchte verbreitet, ein muslimischer Migrant sei der Täter. Die Falschnachrichten wurden von einflussreichen Accounts bei X und Telegram geteilt. Die Polizei betont, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen 17-Jährigen handelt, der als Sohn von Ruandern in Grossbritannien geboren wurde. Das Motiv ist unklar.

Die Ermittler gehen auch gegen das Teilen falscher Informationen vor. Die Cheshire Police nahm eine 55-Jährige fest und warnte, die Unruhen seien von bösartiger und falscher Kommunikation angeheizt worden. «Das ist eine deutliche Erinnerung an die Gefahren, wenn man Informationen auf Social-Media-Plattformen postet, ohne die Richtigkeit zu prüfen.»

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