Bundesanwaltschaft ermittelt gegen mutmasslichen Täter von München
In München rast ein Mann mit seinem PKW in eine Demonstration und verletzt 39 Menschen zum Teil schwer. Nun ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen Farhad N.
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Am Donnerstag ereignete sich in München (D) ein Anschlag, bei dem ein Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi fuhr. Die Bundesanwaltschaft hat nun die Ermittlungen übernommen, wie «Tagesschau» berichtet, die Ermittler gehen von einem islamistischen Motiv aus.
Der mutmassliche Täter Farhad N., ein 24-jähriger Afghane, befindet sich in Untersuchungshaft. Ihm wird versuchter Mord in 39 Fällen vorgeworfen, wie die «Süddeutsche Zeitung» meldet.
![München Täter](https://c.nau.ch/i/OAOep6/900/munchen-tater.jpg)
Bei dem Anschlag wurden laut Polizei 39 Personen verletzt, einige davon schwer. Zwei Menschen schweben noch in Lebensgefahr, darunter ein zweijähriges Kind, das laut «T-Online» im Koma liegen soll.
«Alle ins Paradies schicken»
Farhad N. kam 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Er lebte in München und arbeitete unter anderem als Ladendetektiv, wie die «Tagesschau» mitteilt.
Nach seiner Festnahm habe Farhad N. zunächst strukturierte Aussagen zu seinem Leben gemacht. Später erklärte er laut «T-Online», Allah habe ihm die Tat befohlen und er habe «alle ins Paradies schicken» wollen.
![Verdi Mitglieder München Täter](https://c.nau.ch/i/RPwk2Z/900/verdi-mitglieder-munchen-tater.jpg)
Die Aussagen des mutmasslichen Täters von München seien im Laufe des Verhörs immer wirrer und lauter geworden. Nach mehreren Stunden hätten die Beamten das Gespräch abgebrochen.
Auffälliges Verhalten vor der Tat
Laut «Abendzeitung München» habe Farhad N. vor der Tat auffälliges Verhalten gezeigt. So habe er einem Verwandten geschrieben: «Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da.»
Ein Arbeitskollege habe der Polizei gegenüber erklärt, der 24-Jährige sei zuletzt «etwas durch den Wind gewesen».
Die Ermittler überprüfen nun alle Kontakte des Verdächtigen. Es gelte herausfinden, ob es Unterstützer oder Mitwisser der Tat gebe.
Vom Bodybuilder zum Attentäter?
In sozialen Medien präsentierte sich Farhad N. vor der Tat als Bodybuilder und Sport-Influencer. Er nahm an Wettkämpfen teil und zeigte sich oft mit aufgepumpten Muskeln, wie «Abendzeitung München» berichtet.
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Seine Familie in Afghanistan könne sich laut «WDR» nicht vorstellen, dass er sich in Deutschland radikalisiert haben könnte. Für sie sei er ein netter junger Mann gewesen, dessen Hauptinteresse der Sport war.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Persönlichkeit und Tatmotivation des 24-Jährigen. Die Sonderkommission «Seidlstrasse» des LKA arbeitet laut «Abendzeitung München» mit 140 Beamten rund um die Uhr an dem Fall.