Coronavirus: Region Madrid will alle Einwohner testen
Die Regionalpräsidentin Madrids will alle Einwohner der Region auf das Coronavirus testen. Ein entsprechender Antrag wurde bei der EU eingereicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Madrids Regierung will alle 6,6 Millionen Einwohner auf das Coronavirus testen.
- Die Massentests sollen bis Weihnachten beendet werden.
- Ein entsprechender Antrag wurde bei der EU eingereicht.
In der spanischen Hauptstadt-Region um Madrid sollen alle 6,6 Millionen Einwohner bis Weihnachten auf das Coronavirus getestet werden. Die konservative Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso stellte dazu am Dienstag bei der EU-Kommission am Dienstag den Antrag. Dieser verlangt, dass im gesamten Gebiet der Europäischen Union Antigen-Tests in Apotheken zugelassen werden.
Die spanische Zentralregierung weigert sich, dafür grünes Licht zu geben. Die Region Madrid und die Zentralregierung liegen wegen der Pandemie seit Monaten im Clinch. Ayuso verwies bei Twitter darauf, dass in Frankreich, Grossbritannien oder Portugal solche Tests bereits möglich seien.
Massendiagnosen seien «der Schlüssel, um das Virus zu bezwingen». Bürokratie dürfe keine Bremse sein. Zuvor hatte der Chef der spanischen Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón, erklärt, Antigen-Tests in den Apotheken seien zu riskant. Auch, weil sich das Personal anstecken könne.
Coronavirus: Spanien in letzter Zeit gut unterwegs
In den vergangenen Wochen hatte die Hauptstadt-Region mit relativ lockeren Einschränkungen und der Absperrung nur kleinerer Gebiete Erfolg. Die Zahl der Fälle je 100'000 Einwohner binnen 14 Tagen fiel auf 324. Ende September lag sie noch bei mehr als 800.
Experten stimmen darin überein, dass Antigen-Tests ein Grund für den Erfolg sein könnten. Madrid hatte Ende September fünf Millionen Einheiten gekauft. In Problemvierteln wurden Test-Offensiven gestartet.
Die Antigen-Tests sind zwar weniger sensitiv als sogenannte PCR-Tests. Man braucht für ein positives Ergebnis eine grössere Menge des Coronavirus. Experten versichern aber, dass nur sehr wenige Infektionen unentdeckt bleiben.