Coronavirus: Skandinavien steuert in zweite Welle
Das Wichtigste in Kürze
- In Dänemark, Norwegen und Finnland nehmen die Corona-Fälle zu.
- Dänemark hat jüngst die Corona-Massnahmen verschärft.
- Am 17. September erreichte Dänemark mit 453 Fällen einen neuen Tagesrekord.
- In Norwegen und Finnland sind die Zahlen tief, mit Tendenz steigend.
Europaweit steigen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus unaufhörlich. In vielen Staaten hat sich die Situation um 180 Grad gewendet. Schweden, welches zu Beginn für seine Strategie heftigst kritisiert wurde, blickt entspannt auf tiefe Zahlen.
Anders hingegen die umliegenden Länder in Skandinavien, welche die Pandemie lange im Griff hatten. Nun zeigen die Kurven in Dänemark, Norwegen und Finnland wieder nach oben: Die Infektionen mit dem Coronavirus nehmen zu.
Wie die meisten europäischen Staaten hatten die skandinavischen Länder im Frühling strikte Massnahmen ergriffen und einen Lockdown verhängt. Danach sind die Ansteckungen mit dem Coronavirus wieder gesunken.
Rekord-Tag in Dänemark
Anfang September kündigte sich jedoch eine Trendwende an. Dänemark verzeichnet seit Mitte September so hohe tägliche Fallzahlen wie noch nie. Die zweite Welle hat das skandinavische Land voll erwischt.
Am 19. September meldeten die Dänen 590 Neuinfizierte – der bisherige Rekordwert.
Zum Vergleich: Dänemark hat 5,8 Millionen Einwohner, also fast drei Millionen weniger als die Schweiz. Hierzulande wurden am selben Tag rund 290 neue Fälle vom BAG erfasst.
Als Reaktion auf den Anstieg hat Dänemark jüngst die Massnahmen verschärft. Sie sollen bis mindestens 1. Oktober gelten. Dazu gehört, dass in Kopenhagen und den Vororten die Bars und Restaurants um 22 Uhr schliessen müssen.
Zudem gilt eine Maskenpflicht, wenn man sich in Bars und Restaurants bewegt. In anderen Landesteilen sind die Massnahmen weniger strikt.
Zudem hat Dänemark die Reisewarnliste ergänzt. Wer aus einem Land auf dieser Liste nach Dänemark zurückkehrt, muss für 14 Tage in Quarantäne. Neu ist auch die Schweiz auf dieser Liste.
Coronavirus in Norwegen: Fälle nehmen wieder leicht zu
In Norwegen bewegen sich die Ansteckungszahlen auf tieferem Niveau als in Dänemark. Doch auch hier haben die Fälle in den letzten drei Wochen zugenommen: Es gab täglich zwischen 100 und 160 Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Der höchste Wert lag bei knapp über 160 Neuinfektionen, in der ersten Welle war dieser mehr als doppelt so hoch.
Norwegen führt aktuell eine strenge Einreisekontrolle. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Einreisende aus allen Ländern zuerst zehn Tage in Quarantäne.
Von der Regel ausgenommen sind gewisse Regionen in Schweden und Finnland sowie Lettland, Estland und Litauen. Diese haben ausreichend tiefe Fallzahlen.
Auch Finnland verzeichnet leichten Anstieg
Finnland hatte die Pandemie relativ rasch unter Kontrolle gebracht. Im Juli verzeichneten die Finnen kaum neue Fälle. Doch auch hier ist die Tendenz der Corona-Ansteckungen leicht steigend.
Mit fast derselben Bevölkerungsgrösse wie Dänemark sind die Fallzahlen in Finnland jedoch um einiges tiefer. In den letzten zwei Wochen verzeichneten die Finnen mehrfach über 90 Fälle – die höchsten Werte seit Anfang Mai.
Zu den aktuellen Massnahmen in Finnland gehören strenge Einreisebeschränkungen, unter anderem für die Schweiz. Weiter gilt eine Maskenempfehlung. Im Allgemeinen wurden die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus über den Sommer nach und nach gelockert.