Donald Trump baut Golfplatz in Schottland – Widerstand regt sich
2012 nahm Donald Trump in Schottland einen riesigen Golfplatz in Betrieb. Das sorgt bei den Anwohnenden bis heute für Ärger. Nun will Trump weiterbauen.
Das Wichtigste in Kürze
- 2012 realisierte Donald Trump einen riesigen Golfplatz im schottischen Aberdeen.
- Seither liegt er mit den Anwohnenden im Clinch, versprochene Arbeitsplätze bleiben aus.
- Nun soll ein neuer Golfplatz her – direkt neben dem bereits bestehenden.
2006 begann Donald Trump in Schottland ein ambitioniertes Projekt. Er plante in Aberdeenshire einen riesigen Golfplatz – mitten im Naturschutzgebiet.
Die Pläne wurden von der schottischen Regierung abgenickt, denn Trump versprach der Region Wohlstand und Arbeitsplätze.
Doch der Bau des Golfplatzes führte zu einem Kleinkrieg des Trump-Imperiums mit der lokalen Bevölkerung. Dieser dauert bis heute an, obwohl der Golfplatz seit 2012 in Betrieb ist.
So versuchen Trump und sein Gefolge seit dem Baubeginn im Jahr 2008, Anwohnende beim Golfplatz zu verjagen.
Familie hat wegen Donald Trump kein Wasser
Diese wollen ihre Heimat aber nicht aufgeben und stemmen sich gegen Donald Trump und seinen Golfplatz. Teils mit unangenehmen Folgen, wie «N-tv» berichtet.
So muss die Familie Forbes von 2010 bis 2015 ohne fliessendes Wasser leben, denn: Beim Bau des Golfplatzes wird eine Wasserleitung beschädigt. Diese wird trotz mehrmaliger Aufforderung nicht repariert.
Das hat zur Folge, dass sich die Forbes' nicht mehr richtig waschen können. Zudem bleibt auch die Heizung aus. Ein Problem, das die Familie mit Elektroradiatoren wettzumachen versucht.
Die Posse endet, als sich Hausbesitzer Michael Forbes mit einem Bagger auf Trumps Golfplatz selber zum kaputten Wasserrohr gräbt. Und es eigenmächtig repariert.
Erdwälle vor die Häuser – weil sie «hässlich» sind
Doch nicht nur fehlendes Wasser ist ein Problem.
Auch unangenehme öffentliche Beleidigungen müssen die Forbes' über sich ergehen lassen. Denn: Der zukünftige und ehemalige US-Präsident beschimpft sie öffentlich als «dumm» und «Schweine».
Wie den Forbes' ergeht es auch anderen Grundbesitzern, die dem Golfplatz nicht weichen wollen. Sie bekommen Erdwälle vor das Grundstück geschüttet.
Der Grund: Trump findet ihre Häuser hässlich und will nicht, dass seine Golf-Kunden einen Blick auf die Gebäude werfen müssen.
Aber nicht nur den Anwohnenden geht es an den Kragen.
Die Landschaft in Aberdeenshire wird für den Golfplatz zerstört. Dünen werden geplättet, das Erdreich umgegraben, Bäume ausgerissen.
Golfplatz schreibt rote Zahlen, trotzdem soll neuer folgen
Der Kleinkrieg mit den Anwohnenden und die Zerstörung der Natur sind jedoch nicht von Erfolg gekrönt.
Der Grund: Donald Trumps Golfplatz macht laut «N-tv» seit seiner Eröffnung über neun Millionen Franken Verlust.
Und auch der Wirtschaftsaufschwung und die versprochenen Arbeitsplätze für die Region bleiben aus. Statt der von Donald Trump versprochenen 6000 Stellen wurden nur etwa 100 geschaffen.
Etwas, das der schottischen Abgeordneten Maggie Chapman missfällt. Sie sagt gegenüber dem TV-Sender, dass es nichts Positives an diesem Golfplatz gebe.
Chapman erklärt: «Die grosse Angst, die ich und die Bevölkerung jetzt haben, ist, dass es bei weiteren Plänen genau so wird.»
Denn seit einiger Zeit wird ein weiterer Golfplatz geplant. Dieser soll direkt neben dem alten und defizitären Platz gebaut werden.