Erneut Vulkanausbruch in Island – Stadt evakuiert
In Island ist erneut ein Vulkan ausgebrochen. Die Stadt Grindavik sowie die Touristenattraktion Blaue Lagune mussten evakuiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch ist in Island erneut ein Vulkan ausgebrochen.
- Die Eruption sorgte für Evakuierungen.
In Island ist es erneut zu einem Vulkanausbruch gekommen. Aufnahmen in den sozialen Medien – unter anderem aufgenommen von einer Webcam – zeigen die Eruption.
Upphaf eldgossins við Sundhnúksgíga náðist á vefmyndavél RÚV.
— Fréttastofa RÚV (@RUVfrettir) May 29, 2024
Hér má sjá fyrstu fimm mínútur gossins á 30 sekúndum. pic.twitter.com/NYU6mvgyvm
Gemäss isländischen Medienberichten mussten Hunderte Menschen die Stadt Grindavik verlassen.
Auch die Touristenattraktion Blaue Lagune wurde evakuiert. Dort hatten sich am Mittwochvormittag noch etwa 700 bis 800 Besucherinnen und Besucher aufgehalten. Nach dem Ausbruch riefen die Behörden den Notstand aus. Später hiess es, dass keine Menschen zu Schaden kamen.
Seit dem vergangenen Dezember ist es bereits das fünfte solche Ereignis in der Region.
Lava sprudelt meterhoch aus dem Boden
Nachdem zahlreiche Erdbeben die Gegend erschüttert und bereits enormer Druck unter der Erde geherrscht hatte, brach am Nachmittag dann eine Eruption in der Nähe von Sundhnúk, nördlich von Grindavík, aus, wie der isländische Sender RUV am Mittwochnachmittag berichtete.
Lava sprudelte meterhoch aus dem Boden. Auf bis zu 3,4 Kilometer wird die Länge des Risses in der Erde zunächst geschätzt – Tendenz steigend. «Die Erde hat sich mit grosser Kraft geöffnet», sagte Kristín Jónsdóttir, Geophysikerin beim isländischen Wetteramt.
Bei Messungen hatten Experten den Magma-Austritt schon kommen sehen, so gross war der Druck unter der Erde. Jónsdóttir sagte, dass dies eine stärkere Eruption sei, da sich mehr Magma angesammelt habe als bei früheren Ereignissen. «Wir haben eine ganze Weile auf diesen Ausbruch gewartet, und es ist ein Glück, dass er gerade jetzt stattfand.»
Spezielle Deiche gebaut
Laut Benedikt Ófeigsson vom isländischen Wetteramt fliesst die Lava hauptsächlich in Richtung Westen. Es blieb zunächst offen, ob der Spalt und die Lava die Verteidigungsanlagen ausserhalb von Grindavík erreichen werden. Die Behörden haben bereits vor Monaten mit dem Bau spezieller Deiche begonnen, um mögliche Lavaströme von Häusern und kritischer Infrastruktur abzulenken.
Ófeigsson sagte, der Ausbruch habe etwas länger gedauert als erwartet, was ein Zeichen dafür sein könnte, dass es für das Magma schwieriger geworden ist, nach oben zu drängen und sich durchzusetzen. Die neue Eruption durchstiess zuvor gebildete Krater, die bereits bei vergangenen Ausbrüchen aktiv waren. Die Spalte entwickelte sich so in mehrere Richtungen.