EU legt neuen Vorschlag zum Serbien-Kosovo-Konflikt vor
Die EU hat einen neuen Vorschlag zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo vorgelegt.
Nach Angaben des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell wurde der Text kurz vor dem EU-Westbalkan-Gipfel am Dienstag in Albanien an Serbiens Präsidenten Aleksandar Vucic und den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti übergeben.
Nun müssten ernsthafte Diskussionen beginnen. Zum Inhalt äusserte sich Borrell in der albanischen Hauptstadt Tirana zunächst nicht.
Die EU versucht seit Jahren, zur Klärung des Verhältnisses zwischen den beiden Nachbarn beizutragen. Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als hundert Länder, darunter Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an. Andere wie Serbien, Russland und China, aber auch fünf EU-Länder tun das bis heute nicht.
Borrell sagte, der neue Vorschlag sei mit Unterstützung von Deutschland und Frankreich unterbreitet worden. Regierungsvertreter aus Berlin und Paris hatten zuletzt vorgeschlagen, dass Serbien die Unabhängigkeit zwar nicht anerkennen, aber akzeptieren solle. Konkret solle das insbesondere bedeuten, dass Belgrad nicht mehr länger die Mitgliedschaft des Kosovos in internationalen Organisationen blockiert. Serbien könnte im Gegenzug erhebliche finanzielle und wirtschaftliche Hilfe der EU bekommen.