Gruppenvergewaltigung: War Wienerin (12) nicht das einzige Opfer?
Insgesamt 17 junge Männer sollen 2023 eine damals 12-Jährige in Wien monatelang missbraucht haben. Nun kommen neue Details ans Licht.
Das Wichtigste in Kürze
- 17 junge Männer stehen unter Verdacht, ein minderjähriges Mädchen missbraucht zu haben.
- Neue Erkenntnisse zeigen, dass es womöglich mehrere Opfer gegeben hat.
- Die mutmasslichen Täter befinden sich aktuell auf freiem Fuss.
Der schockierende Missbrauchsfall hält die Ermittler in Wien auf Trab: Ein 13-jähriges Mädchen soll im vergangenen Jahr monatelang von ihrem ehemaligen Freund und dessen Kollegen vergewaltigt worden sein.
Insgesamt 17 junge Männer – viele von ihnen minderjährig – stehen im Fokus. Laut Behörden habe die Gruppe die damals 12-Jährige wiederholt unter Einsatz von Drohungen zum Sex genötigt.
Im laufenden Prozess kommen nun neue Details ans Licht. Die «Bild»-Zeitung hat Einblick in die Ermittlungen erhalten. Und spricht von «Abgründen», die diese offenbaren.
Weitere Aufnahmen auf Handys gefunden
Bis kurz vor deren Festnahme Ende Februar hätten sich die jungen Männer Fotos ihrer Opfer zugeschickt, heisst es. Der ermittelnde Datenforensiker hat die Smartphones der Tatverdächtigen untersucht.
Er wird wie folgt zitiert: «Es war offenbar Modus Operandi mehrerer Jugendlicher, Hotelzimmer anzumieten und mit Minderjährigen – teils auch mehreren – sexuell zu verkehren.»
Laut «Bild» seien Aufnahmen von mindestens zwei weiteren Mädchen sichergestellt worden. Darauf sei auch «ein alkoholisiertes und anscheinend bewusstlos am Boden einer Toilette liegendes Mädchen» zu sehen. Dem Bericht zufolge können die Bilder mit verschiedenen Hotelbesuchen der Männergruppe in Verbindung gebracht werden.
Die zuständige Staatsanwältin bestätigt die Aufnahmen. Sie spricht jedoch von «einvernehmlichem Geschlechtsverkehr» unter Jugendlichen. Wer die zwei Mädchen sind, sei unklar.
Aktuell würden die Ermittler keine Wiederholungsgefahr sehen. Die Verdächtigen bleiben deshalb frei. «Diese Beurteilung kann sich aber immer noch ändern», meint die Staatsanwältin.