Kritik an teuren Spenden und Berichte über Unruhe im Regierungssitz überschatten das Jahrestreffen der britischen Labour-Partei.
Kritik
Nach Kritik will Starmer künftig auf teure Kleidung von Spendern verzichten. - EPA/ADAM VAUGHAN

Kritik an der Annahme teurer Spenden sowie Berichte über Unruhe im Regierungssitz haben den Auftakt des Jahrestreffens der britischen Labour-Partei überschattet. Vize-Parteichefin Angela Rayner räumte Frust und Ärger in den Reihen der Sozialdemokraten ein.

In ihrer Eröffnungsrede in Liverpool versuchte die stellvertretende Premierministerin, die Reihen zu schliessen. Die neue Regierung von Labour-Chef Keir Starmer habe seit Amtsantritt Anfang Juli schon viel erreicht, sagte Rayner, die auch Ministerin für Wohnungsbau ist. «Der Wandel hat begonnen».

«Wir können unsere Probleme nicht wegwünschen»

Die Vizeregierungschefin warf der konservativen Vorgängerregierung vor, dass sie den Sozialdemokratischen schwierige Aufgaben hinterlassen habe. «Wir können unsere Probleme nicht wegwünschen, wir müssen uns ihnen stellen. Das ist der Unterschied zwischen Opposition und Regierung». Konkret kündigte Rayner mehr Einfluss und mehr Rechte für Regionen in Nordengland an. Zudem soll ein neues Gesetz für mehr Mietergerechtigkeit sorgen.

Erste Jahreskonferenz von Labour als Regierungspartei seit 15 Jahren

Es ist die erste Jahreskonferenz von Labour als Regierungspartei seit 15 Jahren. Die Sozialdemokraten hatten die Parlamentswahl Anfang Juli hoch gewonnen.

Zuletzt waren die Umfragewerte deutlich gefallen. Das lag vor allem daran, dass Premier Starmer teure Kleidung, Brillen und Eintrittskarten für Fussballspiele als Geschenke angenommen und teilweise zu spät deklariert hatte. Vizeregierungschefin Rayner hatte sich von einem Grossspender in dessen Luxusimmobilie in New York einladen lassen.

Angesichts der Kritik hatte die Labour-Führungsriege angekündigt, keine teuren Geschenke mehr akzeptieren zu wollen. Für Unruhe sorgen auch Berichte, dass Starmers Stabschefin Sue Gray mit ihrer Amtsführung für Streit in der Downing Street sorge.

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