Ladys-Gym-Besitzerin droht Busse – jetzt explodieren Spenden
Ein deutsches Fitnesszentrum für Frauen liess eine Transfrau nicht rein. Spenden sollen der Besitzerin im Falle einer Busse helfen – und die Aktion hat Erfolg.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Transfrau wurde von einem deutschen Gym für Frauen ausgeschlossen.
- Die Besitzerin könnte deswegen eine Geldstrafe aufgebrummt bekommen.
- Um sie in diesem Fall zu unterstützen, sammelt ein Verein nun Spenden.
Der Fall eines deutschen Frauen-Gyms sorgt derzeit für grosse Diskussionen: Eine Transfrau wollte noch vor der geschlechtsanpassenden Operation ins Fitnesszentrum in Erlangen.
Besitzerin Doris Lange verweigerte ihr jedoch den Zutritt. Als Grund führte sie an, dass man keine biologischen Männer in die Schutzräume für Frauen lasse. Ein Penis in der Frauendusche – das geht hier nicht.
Die betroffene Transfrau fordert nun Entschädigung – der Betreiberin drohen juristischer Ärger sowie eine Busse.
Das lässt wiederum der Verein «Frauenheldinnen» nicht auf sich sitzen. Mit einer Spendenaktion sammelt dieser Geld für Lange. Und die Spenden sind regelrecht explodiert.
Stand Donnerstagmittag sind bereits über 35'000 Euro (umgerechnet rund 34'000 Franken) zusammengekommen.
Mehrere Spendenziele wurden damit bereits übertroffen. Nächstes Ziel ist laut dem Aufruf ein Betrag von 48'000 Euro.
Gym-Besitzerin sieht sich nicht als Einzelfall
Lange freut sich über den Support, den sie erhält. In einer Stellungnahme auf der Seite schreibt sie: «Ich bin ganz überwältigt und dankbar über so viel Unterstützung.» Sie habe auch noch gar nicht alle Mails lesen können, die sie seit dem Eklat erhalten habe.
Für Lange ist klar, dass es um mehr geht als nur ihren Einzelfall. «Das, was hier mit mir gemacht wird, dient als Blaupause, um uns das Hausrecht zu nehmen», schreibt sie. Entsprechend will sie dieses verteidigen.
Falls die Spenden höher ausfallen, als der Betrag, den sie letztlich braucht, will Lange das Geld nicht behalten. Es gehe an den allgemeinen Rechtshilfefonds der Frauenheldinnen, lässt sie verlauten.
Laut einem Rechtsexperten ist die Situation in Erlangen unklar. Wenn es berechtigte Gründe gebe, müsse eine Ungleichbehandlung hingenommen werden. Ob diese hier aber gegeben sind, ist offen. Er persönlich hält den Ausschluss für gerechtfertigt.