Liebte Briten-Gastgeber: Ukrainerin spricht erstmals nach Heimkehr
Die Ukrainerin Sofiia ist nach einigen turbulenten Monaten in Grossbritannien in ihre Heimat zurückgekehrt und spricht über ihre Sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukrainerin Sofiia Karkadym ist in ihr Heimatland zurückgekehrt.
- Zuvor hatte ihr Briten-Gastgeber Tony Garnett den Laufpass gegeben.
Sofiia Karkadym (22) hat einige turbulente Monate hinter sich. Erst flüchtete die Ukrainerin aus ihrer Heimat, kam bei einer britischen Familie unter, begann eine Affäre mit Familienvater Tony Garnett (30), zog nach nur zehn Tagen mit ihm und erhielt schliesslich vier Monate später den Laufpass.
Mittlerweile ist die 22-Jährige zurück in ihrer Heimat und hat von dort aus mit der «Daily Mail» die letzten Monate etwas Revue passieren lassen. In Kolomyia, südlich von Lemberg angekommen, meinte sie: «Mein Land braucht Frieden, und ich auch.»
Ganze 24 Stunden hat die Reise von Bradford (GB) in den Westen der Ukraine gedauert – Sofiia war demnach mit dem Auto, Flugzeug und Bus unterwegs bis ihre Grossmutter sie am Montag schliesslich in die Armee schloss.
Als sie durch die Strassen ihrer Heimatstadt in der Nähe des Flusses Prut schlenderte, sagte sie laut dem Bericht: «Ich bin glücklich, zu Hause zu sein. Ich vermisse Tony sehr, aber ich will nicht mehr wegen ihm weinen.»
Sie fühle sich so wohl, als nur möglich, mit den Russen noch immer in ihrem Land, so Sofiia. «Ich fühlte mich besser, als ich in die Ukraine kam und meine eigene Sprache sprechen konnte.»
Ukraine wegen Krieg in einer «Depression»
Die 22-Jährige erklärte weiter, dass sie aber auch Angst verspürte, als sie in Lwiw angekommen sei. Denn am Bahnhof ging der Alarm los – «die Leute dachten, es wäre eine Attacke der Russen.»
Sofiia sagte, dass sie es merke, dass ihr Land wegen des Krieges und allem, das weltweit vor sich gehe, in einer Depression stecke. «Als ich im Bus sass, sah ich die Beerdigung eines Soldaten. Ich fing wieder an zu weinen, als ich das sah. Es hat mir wirklich vor Augen geführt, was hier vor sich geht.»
Die Situation sei alles andere als positiv, hielt die Ukrainerin fest. «Leute, die sagen, dass die Hälfte der Ukraine sicher ist, haben keine wirkliche Vorstellung davon. Es ist gefährlich und überall sind die Menschen unsicher.»