Matteo Salvini könnte als Präsident von EU Kommission kandidieren
Unterstützt würde er von vielen «Freunden». Matteo Salvini will als Nachfolger Jean-Claude Junckers als EU-Kommissionspräsident kandidieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Salvini sieht sich als geeigneten Nachfolger für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten.
- Er überlege sich es allerdings nochmals, meint der italienische Rechtspopulist.
Der italienische Innenminister und Rechtspopulist Matteo Salvini wird nach eigenen Angaben von europäischen Verbündeten gedrängt, für die Nachfolge Jean-Claude Junckers als Präsident der EU-Kommission zu kandidieren. «Es ist wahr, Freunde verschiedener europäischer Länder fragen mich das, schlagen mir das vor. Es freut mich, dass sie in mir einen Referenzpunkt sehen, wenn es um die Verteidigung der Völker geht», sagte Salvini der Tageszeitung «La Repubblica» in der Ausgabe von heute Donnerstag.
Er habe allerdings noch keine Zeit gehabt, sich mit dem Vorschlag auseinanderzusetzen, sagte Salvini. «Sehen wir mal, ich denke drüber nach.» Salvini ist ein ausgewiesener EU-Kritiker.
EU-skeptische Politiker in vielen EU-Staaten hoffen, mit einem Erfolg bei der Europawahl im Mai 2019 eine Wende in der EU-Politik einleiten zu können. Salvinis Lega gehört im EU-Parlament der Fraktion «Europa der Nationen und der Freiheit» an, die rechtspopulistische bis rechtsextreme Politiker versammelt. Mitglieder sind unter anderem die französische Nationale Sammlung von Marine Le Pen, die niederländische PVV von Geert Wilders, die österreichische Regierungspartei FPÖ und die deutsche AfD-Abspaltung Blaue Partei.
Dem 45-jährige Mailänder Salvini werden allerdings weiterhin Ambitionen nachgesagt, Ministerpräsident Italiens zu werden. Salvini, der Vize-Premierminister ist, gilt schon jetzt als starker Mann der Regierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung unter Führung von Giuseppe Conte. Derzeit liegt die Lega in der Wählergunst vorne.