Mindestens 13 Personen bei Ausschreitungen in Albanien verletzt
Die Ausschreitungen in Tirana fordern 13 Verletzte. Die Demonstranten verlangen den Rücktritt des Ministerpräsidenten.
In der albanischen Hauptstadt Tirana sind am Montagabend bei Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten der rechten Opposition mindestens 13 Personen verletzt worden. Davon zehn auf Seiten der Polizei und drei aufseiten der Demonstranten, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Einige tausend Demonstrantinnen und Demonstranten hatten sich laut der AFP in Tirana versammelt. Sie forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Edi Rama.
Vor einem Regierungsgebäude kam es zu ersten Zusammenstössen, als Demonstranten versuchten, eine Polizeikette zu durchbrechen. Die Menge zog dann zum Sitz von Ramas Sozialistischer Partei, wo Demonstranten ein Rama-Plakat mit Molotowcocktails in Brand setzten. Andere Demonstranten setzten beim Innenministerium und einem Busbahnhof Abfallkörbe in Brand.
Stühle im Parlament angezündet
Die Protestierenden forderten den Rücktritt Ramas und die Einsetzung einer Übergangsregierung, die die laufenden Geschäfte bis zu den für nächstes Jahr geplanten Parlamentswahlen führen sollte. «Wir werden unsere Aktionen des zivilen Ungehorsams fortsetzen, bis Rama zurücktritt», sagte Flamur Noka, ein Funktionär der Demokratischen Partei, vor dem Sitz seiner Partei gegenüber Reportern.
Vor einer Woche hatten die Abgeordneten der Demokratischen Partei ihre Stühle aus dem Parlament geworfen und angezündet, um gegen die Verurteilung ihres Parteimitglieds Ervin Salianji zu einem Jahr Gefängnis zu protestieren.
Salianji wurde wegen falscher Zeugenaussagen in einem Fall von Drogenhandel verurteilt, der sich gegen den Bruder eines sozialistischen Abgeordneten richtete. Die Opposition betrachtet den Fall jedoch «als einen blinden Akt der Rache und des politischen Terrors gegen die Demokratische Partei» und beschuldigt Rama, ihn initiiert zu haben.