Nach EU-Sanktionen: Iran verhängt Gegenmassnahmen
Der Iran hat auf die jüngsten EU-Sanktionen reagiert und nun seinerseits Gegenmassnahmen gegen die Europäische Union ergriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag beschlossen die EU-Aussenminister neue Sanktionen gegen den Iran.
- Als Reaktion darauf verhängte Teheran nun Gegenmassnahmen.
- 34 Personen und Organisationen wurden auf eine Sanktionsliste gesetzt.
Nach neuen EU-Sanktionen gegen den Iran hat Teheran Gegenmassnahmen verhängt. Wie das Aussenministerium am Mittwoch mitteilte, wurden insgesamt 34 Personen und Organisationen auf eine Sanktionsliste gesetzt.
Die Strafmassnahmen umfassen demnach Einreisesperren und das Einfrieren möglicher Vermögenswerte im Iran. Betroffen sind unter anderem Abgeordnete des Europaparlaments sowie zwei deutsche Offiziere. Der Iran wirft ihnen «Unterstützung von Terrorismus» sowie «Einmischung in die inneren Angelegenheiten» vor.
Die EU-Aussenminister hatten am Montag in Brüssel neue Strafmassnahmen gegen den Iran beschlossen. Hintergrund sind die schweren Menschenrechtsverletzungen rund um die jüngste Protestwelle im Land. Die Sanktionen trafen 37 Personen und Organisationen – unter anderem den Sport- und Jugendminister Hamid Sadschadi. Zudem Parlamentarier, Angehörige des Militärs sowie die Dachorganisation der Sittenwächter.
Proteste begannen im September
Auslöser der landesweiten Proteste im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.
Die Proteste richteten sich gegen die repressive Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Sie haben die politische Führung in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten gestürzt.