Neue Behandlungsmethode soll Allergikern helfen
Rund 6% der Erwachsenen in Grossbritannien leiden an einer Lebensmittelallergie. US-Wissenschaftler haben ein injizierbares Medikament zur Vorbeugung entdeckt.

Das Wichtigste in Kürze
- Rund 6% der Erwachsenen in Grossbritannien leiden an einer Lebensmittelallergie.
- Mit dem Medikament Omalizumab fanden US-Wissenschaftler eine mögliche wirksame Behandlung.
- An der Studie nahmen 177 Jugendliche und drei Erwachsene teil.
Nach Angaben der Food Standards Agency in London leiden rund 6 % der Erwachsenen in Grossbritannien an einer Lebensmittelallergie.
Dabei lösen am ehesten Erdnüsse sowie Baumnüsse wie Haselnüsse, Walnüsse und Mandeln eine allergische Reaktion aus.

Jetzt gibt es neue Hoffnung für Menschen mit mehreren Lebensmittelallergien, wie «Sky News» berichtet: Wissenschaftler haben ein Medikament entdeckt, das eine wirksame Behandlung sein könnte.
Ein Forscherteam aus den USA hat herausgefunden, dass Omalizumab besser zur Vorbeugung von Reaktionen geeignet ist als eine orale Immuntherapie.
Omalizumab zeigt vielversprechende Ergebnisse
In einer neuen Studie unter der Leitung des Johns Hopkins Children's Center zeigte sich Erstaunliches.
36% der Teilnehmenden konnten nach Verwendung des neuen injizierbaren Medikaments etwa acht Erdnüsse und zwei andere Allergene essen. In der Gruppe mit oraler Immuntherapie waren dies nur 19%.
Bei der oralen Immuntherapie werden schrittweise steigende Dosen eines Allergens verzehrt, um die allergische Reaktion darauf zu verringern.
Omalizumab hingegen bindet sich an einen Antikörper namens Immunglobulin E im Blut.
So wird verhindert, dass die Immunzellen aktiviert werden. Diese sind für die für allergische Reaktionen verantwortlich.
Dadurch werden diese Zellen weniger empfindlich auf das Allergen.
180 Personen waren Teil der Studie
Für die Studie wurden 177 Jugendliche und drei Erwachsene in Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt eine erste Dosis Omalizumab, während die andere Gruppe ein Placebo erhielt.
Die erste Gruppe unterzog sich dann einer oralen Immuntherapie und erhielt Placebo-Injektionen von Omalizumab.
Die zweite Gruppe bekam Omalizumab und unterzog sich einer oralen Immuntherapie mit Placebo.
Erstmaliger Vergleich
Derselbe Anteil der verbleibenden Personen in jeder Gruppe konnte am Ende der Studie mindestens zwei Gramm von drei Lebensmitteln vertragen. Doch eine viel grössere Anzahl von Personen aus der ersten Gruppe brach ab, bevor das Experiment beendet war.
Mehr als die Hälfte wegen unerträglicher Symptome oder allergischer Reaktionen.
«Dies ist das erste Mal, dass wir diese beiden Behandlungen für multiple Nahrungsmittelallergien direkt vergleichen konnten. Unsere Studie zeigt, dass Omalizumab der oralen Immuntherapie überlegen war», sagte Robert Wood, Leiter der Studie.

In Grossbritannien wird Omalizumab derzeit zur Behandlung von Nesselsucht und schwerem Asthma eingesetzt.
Ob es auch für die Behandlung von Allergien infrage kommt, konnte die zuständige Regulierungsbehörde gegenüber «Sky News» nicht bestätigen. Die Informationen seien «kommerziell sensibel».