Nordfrankreich: Decathlon verkauft wegen Migranten keine Kajaks mehr
Der Sportartikelhändler Decathlon hat den Verkauf von Kajaks in Nordfrankreich beendet. Er fürchtet, diese könnten von Migranten zur Überfahrt genutzt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Decathlon verkauft in den Filialen in Calais und Grands-Synthe keine Kajaks mehr.
- Grund dafür sei die Gefährdung der Menschen beim Versuch der Überquerung des Ärmelkanals.
In zwei Städten Nordfrankreichs haben Decathlon-Filialen den Verkauf von Kajaks eingestellt. Der Sportartikelhändler fürchtet, Migranten könnten diese für ihre Überfahrt nach Grossbritannien nutzen.
«Aufgrund der aktuellen Situation» verkaufen die Geschäfte in Calais und Grande-Synthe keine Kajaks mehr. Dies teilte die Pressestelle von Decathlon der Nachrichtenagentur AFP mit. Grund dafür sei die Gefährdung der Menschen bei einem Versuch der Überquerung des Ärmelkanals. Die Sportboote seien für das Vorhaben der Migranten vollkommen ungeeignet.
Unfälle steigen erheblich
Westen, Paddel oder Thermoschutz bleiben im Sortiment, da diese «die Sicherheit auf See erhöhen», wurde ebenfalls mitgeteilt. Der Entscheid, die Kajaks vorerst aus den Läden zu nehmen, ist gemäss Pressestelle von Decathlon selbst gefällt worden.
Drei Menschen versuchten den Ärmelkanal mit Kajaks zu überqueren und werden seit Freitag vermisst. Nur einen Tag vorher konnten zwei Schiffbrüchige vor der Küste von Calais gerettet werden. Im Zeitraum von Januar bis September probierten 30'000 Menschen nach Grossbritannien zu gelangen.
Innenminister Gerald Darmanin und seine britische Kollegin Priti Patel erklärten gestern laut «ORF.at»: Sie wollen ihre Zusammenarbeit verstärken, damit die «gefährlichen Überquerungen» gestoppt werden können.