Norwegen verkauft ab Januar keine Verbrenner mehr
Norwegen setzt ab 1. Januar 2025 auf emissionsfreie Neuwagen. Das Land ist damit Vorreiter in Europa bei der Umstellung auf Elektromobilität.
Ab dem 1. Januar 2025 werden in Norwegen keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr verkauft. Diese Entwicklung kommt nicht überraschend, da bereits jetzt der Grossteil der Neuzulassungen Elektrofahrzeuge sind.
«SRF» berichtet, dass nur noch fünf Prozent der in diesem Jahr verkauften Neuwagen einen Benzin- oder Dieselmotor hatten. Diese Fahrzeuge sind hauptsächlich Spezialfahrzeuge, für die es bislang keine elektrischen Alternativen gibt.
Das norwegische Erfolgsmodell basiert auf einer klugen Steuerpolitik: Ab April 2025 werden die Kosten für Plug-in-Hybride um etwa 3'850 Euro steigen. Für reine Verbrenner fallen circa 1'240 Euro mehr an.
Aus für Verbrenner in Norwegen: Förderung der Elektromobilität
Gleichzeitig bleibt der Kauf von Elektroautos laut «Watson» attraktiv. Für Fahrzeuge bis zu einem Preis von 43'000 Euro entfällt die Mehrwertsteuer, mindestens bis 2026.
Zudem ist der Strom für Elektroautos in Norwegen nur etwa halb so teuer wie in Deutschland. Dies macht die Fahrzeuge sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb günstiger als Verbrenner.
Die norwegische Regierung hat diesen Wandel seit Jahrzehnten vorangetrieben. Bereits vor acht Jahren wurde beschlossen, ab 2025 keine neuen Verbrennerfahrzeuge mehr zuzulassen.
Herausforderungen trotz Fortschritt
Trotz des Verbrenner-Aus ist die vollständige Umstellung auf Elektromobilität noch nicht abgeschlossen. Laut «Focus» ist derzeit nur jedes vierte Auto in Norwegen ein Stromer.
Verbrenner werden in Norwegen durchschnittlich zehn Jahre lang gefahren, wodurch ihre Zahl nur langsam abnimmt. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis alle Autos emissionsfrei unterwegs sind.
Im Vergleich dazu liegt die Schweiz bei der Elektromobilität zurück. «SRF» berichtet, dass in erst 20 Prozent der neuen Autos Elektrofahrzeuge sind.
Internationale Perspektive
Die EU plant, ab 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen zuzulassen. «Blick» betont, dass Norwegen diesen Wandel ohne ein radikales Verbot erreicht hat.
Stattdessen setzt das Land auf finanzielle Anreize und eine gut ausgebaute Infrastruktur. Experten sehen Norwegens Ansatz als mögliches Vorbild für andere Länder.
Die erfolgreiche Umstellung zeigt, dass eine schnelle Verkehrswende möglich ist, selbst in einem Land mit langen Strecken und herausforderndem Klima.