Katastrophen

Nur die Hälfte aller Länder hat gute Katastrophen-Frühwarnsysteme

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Genève,

Obwohl sich Extremwetter-Ereignisse und Klimakatastrophen häufen, verfügt laut einem UN-Bericht nur die Hälfte aller Länder weltweit über ausreichende Frühwarnsysteme.

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Überschwemmung in Pakistan am 6. Oktober. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Extreme Wetterereignisse und Klimakatastrophen werden immer häufiger.
  • Trotzdem hat immer noch nur rund die Hälfte aller Länder entsprechende Frühwarnsysteme.
  • Ein UN-Bericht warnt, dass stark betroffene Länder oft am schlechtesten ausgestattet sind.

Problematisch ist insbesondere, dass diese Länder nicht über Frühwarnsysteme für Mehrfachrisiken verfügen, wie aus dem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Katastrophenvorsorge (UNDRR) und der Weltwetterorganisation (WMO) hervorgeht. Solche Systeme können vor verschiedenen Arten von Katastrophen warnen und dadurch Leben retten.

Viele Warnsysteme greifen nur bei einer Art von Naturkatastrophe, etwa Überschwemmungen oder Wirbelstürmen. Es sei jedoch dringender nötig denn je, in Systeme für Mehrfachrisiken zu investieren, mahnte die UNO. Diese Systeme ermöglichen es beispielsweise, die Bevölkerung vor einem Erdrutsch infolge eines Erdbebens zu warnen.

Arme Länder oft am stärksten betroffen

Ärmere Länder, die oft am stärksten von Naturkatastrophen betroffen sind, seien häufig am schlechtesten ausgestattet, heisst es in dem Bericht. Weniger als die Hälfte der am wenigsten entwickelten Länder der Welt und nur ein Drittel der kleinen Inselstaaten verfügen laut dem Bericht über solche Frühwarnsysteme.

Staaten mit unzureichenden Frühwarnsystemen weisen dabei im Schnitt eine acht Mal höhere Sterblichkeitsrate im Katastrophenfall auf als Länder mit wirkungsvolleren Massnahmen. «Jene, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, zahlen den höchsten Preis», erklärte UN-Generalsekretär António Guterres.

Hurricane Ian Florida
Hurrikan Ian hat bei San Carlos Island in Fort Myers Beach in Florida Boote an Land gespült, am Freitag, 7, Oktober 2022. (AP Photo/Rebecca Blackwell) - keystone

Durch den Klimawandel nimmt die Zahl der Naturkatastrophen laut dem UN-Bericht weltweit zu. Während zwischen 2005 und 2014 im Schnitt noch 1147 Menschen pro 100.000 Einwohnern von Katastrophen betroffen waren, waren es zwischen 2012 und 2021 bereits 2066.

Dank Frühwarnsystemen sank jedoch die Zahl der jährlich durch Katastrophen getöteten oder vermissten Menschen von 1,77 pro 100.000 Einwohnern auf 0,84. «Extremwetter-Ereignisse wird es geben», erklärte Guterres. «Aber daraus müssen keine tödlichen Katastrophen werden.»

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