Papst fordert weltweite Waffenruhe wegen Corona-Krise
Nach UN-Generalsekretär António Guterres hat auch Papst Franziskus eine «sofortige weltweite Waffenruhe» wegen der Corona-Krise gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Unterstützung für Appell von UN-Generalsekretär Guterres.
Konfliktparteien weltweit sollten «alle Formen der Feindseligkeiten beilegen, die Schaffung humanitärer Hilfskorridore fördern, offen gegenüber diplomatischen Lösungen sein» und den am meisten durch Krisen gefährdeten Menschen Beachtung schenken, sagte Franziskus am Sonntag im Vatikan in einer Botschaft an die Gläubigen.
Franziskus schloss sich Guterres' Appell ausdrücklich an. Das Coronavirus kenne «keine Grenzen», betonte der Papst. Der «gemeinsame Einsatz gegen die Pandemie» zeige, dass die «Stärkung unserer Beziehungen als Mitglieder ein und derselben Menschheitsfamilie» nötig sei.
Das Kirchenoberhaupt äusserte sich zum fünften Jahrestag der saudiarabischen Militärintervention im Jemen. Am späten Samstagabend war Riad von mehreren Explosionen erschüttert worden. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition warf den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen vor, hinter den Angriffen zu stecken.
Erst am Donnerstag hatten die Konfliktparteien im Jemen Guterres' Appell nach einer Waffenruhe zugestimmt. Konkrete Vorschläge zur Umsetzung der Feuerpause machten sie jedoch nicht.
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden in dem Konflikt getötet; bei den meisten Opfern handelt es sich nach Angaben von Hilfsorganisationen um Zivilisten.