Polens Grenzschutz weist Vorwürfe von rassistischem Vorgehen zurück

Keystone-SDA
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Polen,

Afrikaner sollen bei ihrer Flucht vor dem Krieg an der polnisch-ukrainischen Grenze zurückgewiesen worden sein. Das stimmt nicht, sagt Polens Grenzschutz.

Russland Ukraine
Menschen am Bahnhof in der polnischen Stadt Przemysl an der Grenze zur Ukraine am 27. Februar 2022. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Menschen flüchten derzeit aus der Ukraine – unter anderem nach Polen.
  • Nun heisst es, der Grenzschutz habe dabei afrikanisch-stämmige Personen abgewiesen.
  • Frei erfundene Rassismusvorwürfe, stellen die polnischen Behörden klar.

Polens Grenzschutz hat dem Vorwurf widersprochen, wonach Afrikaner bei ihrer Flucht vor dem Ukraine-Krieg aus rassistischen Gründen zurückgewiesen worden seien. Entsprechende Berichte in sozialen Medien seien «Unfug», sagte eine Behördensprecherin am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

«Die Beamten des polnischen Grenzschutzes helfen allen Menschen, die aus dem Kriegsgebiet der Ukraine fliehen. Die Staatsangehörigkeit oder Nationalität spielen keine Rolle.»

Es würden täglich Menschen von mehreren Dutzend unterschiedlichen Nationalitäten an der Grenze abgefertigt. Darunter auch Bürger von Staaten ausserhalb der Schengen-Zone, aus Afrika und Asien.

Ungleiche Behandlung an der Grenze?

In sozialen Medien machten Videos von der polnisch-ukrainischen Grenze die Runde, die nicht nur in Afrika für Empörung sorgten. Afrikanische Flüchtlinge hatten folgenden Vorwurf erhoben: Sie seien auf ukrainischer Seite tagelang in bitterer Kälte und ohne Versorgung von Grenzbeamten rüde am Passieren gehindert worden. Dies, während weisse Flüchtlinge sie passieren konnten.

APTOPIX Poland Ukraine Invasion
Ukrainische Flüchtlinge in Przemysl, Polen. - Keystone

Auf einem Video ist deutlich ein Fahrzeug des ukrainischen Grenzschutzes zu sehen. Die Vorwürfe der Afrikaner bezogen sich zum Teil aber auch auf Polen.

Nigerias Aussenminister Geoffroy Onyeama bat seine ukrainischen Kollegen um Aufklärung und betonte auf Twitter: «Ich habe meine Besorgnis über Informationen zu ukrainischen Grenzbeamten ausgedrückt, die die Ausreise nigerianischer Bürger behindern.» Präsidenten-Sprecher Garbe Shehu erklärte: «Alle, die vor einem Konflikt fliehen, haben unter der UN-Konvention das gleiche Recht auf sicheres Geleit. Unabhängig von ihrem Pass oder der Hautfarbe.» Insgesamt seien rund 6000 Nigerianer in der Ukraine.

Viele Afrikaner studieren in der Ukraine

Allerdings sagte am Montag die Aussenministerin des westafrikanischen Staates Ghana, Shirley Ayorkor Botchwey: Studenten aus ihrem Land hatten bisher keine Probleme bei der Ausreise. Insgesamt hätten 38 der bisher aus der Ukraine ausgereisten 220 Ghanaer problemlos die polnische Grenze überquert. Jedoch seien mehr als 460 Landsleute noch auf dem Weg aus der Ukraine in Nachbarländer.

Demgegenüber hatte Clayson Monyela vom südafrikanischen Aussenministerium am Sonntagabend im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben: «Südafrikanischen Studenten und anderen Afrikanern wurde übel mitgespielt an der ukrainisch-polnischen Grenze.»

Angesichts günstiger Kosten und guter Ausbildung studieren tausende junge Afrikaner in der Ukraine. Dabei handelt es meist um Studentinnen und Studenten aus Nigeria, Ghana, Kenia, Südafrika, Äthiopien, Somalia und anderen Staaten.

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