So hat sich General Kirillow im Ukraine-Krieg verhalten
Russlands hochrangiger General Igor Kirillow starb bei einem Bombenanschlag in Moskau. Der Vorfall wirft Fragen auf.
Am Morgen des 17. Dezember 2024 erschütterte eine Explosion Moskau. General Igor Kirillow, Chef der ABC-Abwehrtruppen Russlands, kam dabei ums Leben.
«Tagesschau» berichtet, der Sprengsatz war an einem E-Scooter befestigt.
Wer war General Kirillow?
Kirillow, 54 Jahre alt, leitete seit 2017 die ABC-Abwehrtruppen. Er stand auf Sanktionslisten mehrerer Länder.
Der ukrainische Geheimdienst SBU warf ihm schwere Kriegsverbrechen vor. «Tagesschau» zitiert den Geheimdienst: General Kirillow sei für den Einsatz chemischer Kampfmittel in der Ukraine verantwortlich.
Seit 2022 seien solche Mittel über 4800 Mal eingesetzt worden.
Vorwürfe und Gegenvorwürfe
Kirillow beschuldigte seinerseits die Ukraine. Er behauptete, sie entwickle eine «dreckige Bombe» und baue Labore für biologische Waffen.
«Tagesschau» betont: Für diese Vorwürfe gibt es keine Belege. Das britische Aussenministerium bezeichnete General Kirillow als «bedeutendes Sprachrohr russischer Desinformation».
Die OPCW fand bei einer Untersuchung im Oblast Dnipropetrowsk Spuren von Reizgas.
Spekulationen über Täter
Bisher hat sich niemand offiziell zu der Tat bekannt. «ZDF» berichtet von anonymen SBU-Quellen, die den ukrainischen Geheimdienst als Urheber nennen.
Eine Überprüfung dieser Aussagen ist nicht möglich. Die russische Regierung macht die Ukraine verantwortlich.
Ex-Präsident Medwedew droht mit Rache. Der Duma-Vize Guruljow beschuldigt wiederum die «Angelsachsen» – ein Begriff für die USA und Grossbritannien.
Ähnliche Vorfälle
«Tagesschau» erinnert an frühere Anschläge auf russische Propagandisten und Militärs. Der bekannteste Fall: Jewgenij Prigoschin, ehemaliger Wagner-Chef, der bei einem Flugzeugabsturz starb.
Die genauen Hintergründe von Kirillows Tod bleiben unklar. Der Vorfall zeigt die angespannte Lage zwischen Russland und der Ukraine.
Eine unabhängige Untersuchung steht nun aus.