Prigoschin soll sich aus Angst vor Jet-Abschuss verkleidet haben
Die Angst vor einem Anschlag auf seinen Privat-Jet begleitete Jewgeni Prigoschin offenbar schon lange. Er soll sich für seine Flüge sogar verkleidet haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Jewgeni Prigoschin hat sich für seine Jet-Reisen jeweils umgezogen.
- Der Wagner-Boss hatte demnach schon lange Angst vor einem Attentat.
- Zu den Schutzmassnahmen gehörten auch Last-Minute-Änderungen von Flugplänen.
Gemäss den russischen Behörden ist Jewgeni Prigoschin (†62) tot. Der Chef der Wagner-Truppe soll bei einem Anschlag auf seinen Privat-Jet ums Leben gekommen sein. Dies, obwohl er einen solchen Angriff offenbar vorausgesehen hat ...
Wie das «Wall Street Journal» berichtet, reiste Prigoschin jeweils mit einer ganzen Reihe an Sicherheitsmassnahmen. Er schaltete regelmässig den Transponder des zehn Millionen Franken teuren Jets ab. Zudem wurden Flugpläne und Passagierlisten regelmässig in letzter Minute geändert.
Fake-Bärte und Fake-Uniformen
Und der Söldner-Anführer nahm noch mehr Aufwand auf sich: Wie es heisst, soll er sich für seine Reisen sogar verkleidet haben. In den sozialen Medien kursieren bereits seit einiger Zeit Bilder, die den verkleideten Prigoschin zeigen sollen.
Demnach gehörten auch Fake-Bärte oder andere militärische Uniformen zu den Verkleidungen. Jedes Detail sollte schliesslich stimmen. Falsche Pässe hatten Prigoschin und seine Vertrauten ebenfalls oft dabei.
Die Flüge selbst verliefen dann meist auch nicht wie ursprünglich vorgesehen. Für eine einzige Reise nach Afrika soll Prigoschin mehrmals die Maschine gewechselt haben. Oft wurde noch mitten im Flug das Ziel geändert.
Weiter hielten die Wagner-Leute ihre Meetings, falls möglich, direkt im Prigoschin-Jet ab. Der Grund: So konnten sie sich sofort aus dem Staub machen, wenn etwas schiefging.
Kreml: Absturz könnte «vorsätzliche Gräueltat» sein
Jewgeni Prigoschins Jet ist am 23. August in Russland abgestürzt. Laut den Behörden ist der Wagner-Chef dabei zusammen mit Wagner-Gründer Dmitri Utkin getötet worden. Immer wieder gibt es aber auch Spekulationen, wonach Prigoschin noch leben könnte.
Sofort wurde spekuliert, dass Wladimir Putin und sein Machtzirkel etwas mit dem Crash zu tun haben könnten. Der Kreml wies die Schuld von sich – sprach aber in dieser Woche erstmals von einer möglichen «vorsätzlichen Gräueltat».
Es werden verschiedene Versionen in Betracht gezogen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Eine internationale Untersuchung lehnen die Russen jedoch ab.