Prozess gegen Boris Becker wegen Insolvenzverschleppung in London verschoben
In London hätte in der kommenden Woche der Prozess gegen die Tennis-Legende Boris Becker wegen Insolvenzverschleppung beginnen sollen - nun wurde der Prozessauftakt verschoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Tennis-Legende tauschte laut Berichten kurzfristig Anwälte aus.
Wie das Southwark-Gericht in London am Freitag mitteilte, soll das Verfahren gegen Becker nun am 21. März 2022 beginnen. Grund für die geplatzte Verhandlung ist laut einem Bericht der «Bild»-Zeitung ein kurzfristiger Wechsel in Beckers Anwaltsteam.
Laut «Bild» hatten sich die neuen Anwälte Beckers am Donnerstag vorgestellt und eine Verlegung des für Montag geplanten Gerichtstermins beantragt. Ein Gerichtssprecher sagte der Zeitung dem Bericht zufolge, die Unterlagen für eine Verhandlung seien «nicht fertig» gewesen.
Der 53-jährige Becker ist angeklagt, unter anderem Vermögenswerte und Besitztümer in seinen Angaben unterschlagen und Informationspflichten nicht eingehalten zu haben. Dafür drohen ihm bis zu sieben Jahre Haft. 2017 war er von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Becker weist die Vorwürfe zurück.
Becker hatte bereits in der Vergangenheit rechtliche Schwierigkeiten mit der spanischen Justiz wegen Schulden im Zusammenhang mit seiner Villa auf Mallorca und mit der Schweizer Justiz, weil er den Pfarrer nicht bezahlt haben soll, der ihn 2009 traute.
Ein deutsches Gericht verurteilte Becker im Jahr 2002 wegen Steuerhinterziehung von rund 1,7 Millionen Euro zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 500.000 Euro.