Rhodos: Ferien-Passagiere kriegen beim Anflug Zweifel
Ein Journalist hat auf einem Flug nach Rhodos mit Passagieren gesprochen. Diese äusserten beim Anflug auf die von Waldbränden betroffene Insel Zweifel.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz der verheerenden Waldbrände fliegen nach wie vor viele Urlauber nach Rhodos.
- Bei vielen kommen aber vor dem Abflug und bei der Landung einige Zweifel auf.
Eine Ryanair-Maschine ist am Dienstag von Deutschland nach Rhodos abgehoben. An Bord befanden sich Urlauber, die trotz aller Warnungen wegen der Waldbrände zur griechischen Ferieninsel fliegen.
Auch ein Journalist von «Focus Online» war in dem Flugzeug – er wird später über die Feuerhölle berichten, doch zunächst über seine Eindrücke auf dem Flug.
Demnach finden sich am Flughafen statt der zu erwartenden 190 nur knapp 80 bis 90 Passagiere am Gate ein. Knapp die Hälfte davon sind von den Niederlanden angereist.
Noch vor dem Einstieg meint eine junge Frau: «Wo fliege ich da nur hin?» Sie sucht laut eigenen Angaben ihre sich bereits auf Rhodos befindende Freundin zum gemeinsamen Urlaub auf.
Man habe ihr versichert, dass die Flammen von ihrem Hotel 50 Kilometer entfernt seien, erklärt sie. «Aber was sind bei den Winden und diesem Feuer dort schon 50 Kilometer?» Sie erwähnt, dass sie sich auch kurz vor dem Abflug über eine Absage nicht unbedingt ärgern würde.
Alle Rhodos-Passagiere wirken skeptisch
Viele der Urlauber, vor allem die jüngeren, geben an, nach Faliraki zu reisen. Es ist die Rhodos-Version des Ballermanns hoch im Norden der Insel und laut einem niederländischen Pärchen «fern vom Feuer».
Noch am Flughafen falle auf, so der Journalist, dass ausser den Jüngeren alle «ungewöhnlich skeptisch wirken». Der Flug selbst sei schliesslich ruhig verlaufen, doch kaum jemand habe miteinander geredet.
Beim Anflug auf den Flughafen Diagoras auf Rhodos war schliesslich zu sehen, dass die halbe Insel, der südöstliche Teil, von Rauch bedeckt ist.
Alle Passagiere hätten ihr Gesicht ans Fenster gedrückt und gebannt auf die kilometerbreite Feuerfront geschaut, so der Journalist und ergänzt: «Es ist wird totenstill im Flieger.»