Russen verlieren im Ukraine-Krieg immer mehr Gebiete
Laut der deutschen Bundeswehr verzeichnet die Gegenoffensive im Ukraine-Krieg Erfolge. In Belgorod werden russische Truppen zur Verstärkung aufgefrischt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine stösst in der Region Charkiw gemäss einem Bundeswehr-Bericht weiter vor.
- Im russischen Belgorod werden Truppen zur Verstärkung aufgefrischt.
- Seit Kriegsbeginn hat Russland einen Drittel der eingesetzten Bodentruppen verloren.
Seit elf Wochen führen russische Soldaten bereits Putins Ukraine-Krieg aus. Doch wirklich erfolgreich sind sie dabei nicht. Nach der Beendigung der Angriffe auf die Hauptstadt Kiew müssen sie sich auch in der Region Charkiw immer weiter zurückziehen.
Gemäss einem Lagebericht der Bundeswehr wurden Russen in der nordöstlichen Region bereits fünf bis zehn Kilometer an die Grenze zurückgedrängt. Die deutsche Bundeswehr schreibt laut dem «Business Insider» von «zunehmenden Raumgewinnen der ukrainischen Streitkräfte». Angaben aus Kiew zufolge kontrolliert die Ukraine wieder das Gebiet bis zur Grenze. Davon zeugt ein Bild ukrainischer Soldaten neben einem Grenzpfosten.
Auch die Aktivitäten in Belgorod, einer grenznahen russischen Stadt und wichtigem Ausgangspunkt der Invasion, deuten auf Verluste hin. Laut der Bundeswehr würden dort Verbände und Einheiten der russischen Armee aufgefrischt werden. Diese sollen vermutlich die Streitkräfte im Norden von Charkiw verstärken. Das Ziel: die Ausweitung der erfolgreichen Gegenoffensive der Ukraine verhindern.
Diese Truppen könnten bei der strategisch wichtigen Stadt Isjum, durch die die Verbindungsstrasse von Charkiw in den Donbass führt, fehlen. Gemäss dem US-Institute for the Study of War versuchten russische Truppen nicht länger, Ukrainer in der Umgebung von Isjum einzukreisen. Darüber berichtet der britische «Guardian».
London: Russland hat einen Drittel der Bodentruppen im Ukraine-Krieg verloren
Stattdessen konzentriere Russland seine Bemühungen im Ukraine-Krieg auf die vollständige Einnahme der Region Luhansk. Dort sei der Druck der russischen Armee grösstenteils zu gross für die ukrainischen Verteidiger.
Laut der US-Denkfabrik wird die Industriestadt Sjewjerodonezk in der Region Luhansk derzeit stärker angegriffen. Eine Einkesselung soll aber bislang gescheitert sein. Dies könne teils auch mit dem grossen Verlust bei der versuchten Überquerung des Flusses Donez vor einigen Tagen begründet werden. Dort gerieten russische Einheiten in einen Hinterhalt, hunderte Soldaten wurde getötet, dutzende Fahrzeuge zerstört.
Laut dem britischen Militärgeheimdienst hat Russland im Ukraine-Krieg allgemein grosse Verluste zu beklagen. So wird geschätzt, dass der Kreml rund einen Drittel der eingesetzten Bodentruppen verloren hat. Die Donbass-Offensive sei «deutlich hinter dem Zeitplan zurückgeblieben».