Seenotretter von Ärzte ohne Grenzen dürfen in Sizilien anlegen
Das Schiff «Geo Barents» der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen darf mit seinen 410 aus Seenot geretteten Bootsmigranten in Augusta auf der italienischen Insel Sizilien anlegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Sieben Tage nach der ersten Rettungsaktion habe das Schiff einen sicheren Hafen zugewiesen bekommen, schrieb Ärzte ohne Grenzen auf Twitter am Donnerstag.
Das Schiff hatte mehrere Tage auf eine Entscheidung der Behörden gewartet.
Binnen weniger Tage hatte die Crew die Menschen nach eigenen Angaben bei mehreren Einsätzen im zentralen Mittelmeer in Sicherheit gebracht. Immer wieder machen sich Menschen von den Küsten Libyens oder Tunesiens in kleinen Booten auf Richtung Europa. Ihr Ziel ist oft Italien. Bei der gefährlichen Überfahrt geraten sie mitunter in Seenot oder werden von der Küstenwache abgefangen und wieder zurückgebracht. Die privaten Seenotretter kritisieren dieses Vorgehen, da den Menschen etwa in Libyen Gewalt droht.
Nach UN-Angaben starben in diesem Jahr knapp 680 Migranten im zentralen Mittelmeer. In Italien sorgten zuletzt wieder Anlandungen Hunderter Bootsmigranten auf der Insel Lampedusa für Aufsehen. Das Innenministerium verzeichnete in diesem Jahr Stand Mittwoch etwas mehr als 18 000 Migranten, die mit Booten in Italien ankamen. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es etwa 5600.