Skandal um Corona-Schutz: Britische Regierung fordert Geld zurück

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Wegen Vetternwirtschaft und Korruption geht die britische Regierung nun juristisch gegen ein Unternehmen vor, welches ihr Corona-Schutzkleidung geliefert hatte.

Michelle Mone
Michelle Mone - Bang

Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Regierung wird wegen Korruption in der Corona-Zeit aktiv.
  • Im Fokus steht ein Unternehmen, welches Schutzkleidung geliefert hatte.
  • Eine konservative Abgeordnete soll das Geschäft illegal aufgegleist haben.

Nach Vorwürfen von Vetternwirtschaft und Korruption geht die britische Regierung nun juristisch gegen ein Unternehmen vor, das sie zu Beginn der Corona-Pandemie mit der Lieferung von Schutzkleidung beauftragt hatte. Der Firma PPE Medpro werde Vertragsbruch vorgeworfen, teilte das Gesundheitsministerium in London am Montag mit. Das Unternehmen wies dies zurück.

Der Fall hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt: Mehrere Medien berichteten, dass die konservative Oberhaus-Abgeordnete Michelle Mone in Mails an private Adressen von Regierungsmitgliedern für das Unternehmen geworben hatte.

Firma erhält Auftrag ohne Erfahrung

Die Firma habe daraufhin einen Vertrag über mehr als 200 Millionen Pfund erhalten, obwohl sie keine Erfahrung mit der Herstellung vorweisen konnte. Wie sich herausstellte, war Schutzkleidung im Wert von mehr 100 Millionen Pfund unbrauchbar. Mone weist Vorwürfe zurück, dass sie finanziell von dem Kontrakt profitiert habe. Sie hat ihr Mandat im House of Lords aber vorübergehend niedergelegt.

Zu Beginn der Pandemie hatte die konservative Regierung zahlreiche hoch dotierte Verträge über Masken und Schutzausrüstung ohne Ausschreibung vergeben. Kritiker werfen ihr vor, mit dem Vorgehen Freunde, Verwandte und grosszügige Spender der Konservativen Partei begünstigt zu haben. Im Januar 2022 stellte ein Gericht fest, dass Unternehmen zu Unrecht bevorzugt worden seien. Das Ministerium hatte sein Vorgehen damals verteidigt: Zu der Zeit sei es auf jede Sekunde angekommen. Mittlerweile versucht die Behörde, Milliarden Pfund von Unternehmen für zu viel bestellte Ware zurückzufordern.

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