Tarifkonflikt in Polen: Fluggesellschaft Lot warnt vor Ausfällen
In Polen streiten sich die Fluglotsengewerkschaft und die Flugsicherheitsbehörde Pansa über eine Tarifkürzung. Das könnte zu Ausfällen führen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Mai könnte es zu Flugausfällen in Polen kommen.
- Aktuell streiten sich die Fluglotsengewerkschaft mit der Flugsicherungsbehörde Pansa.
- Die Lotsen wollen die um bis zu 70 Prozent gekürzten Tarifgehälter nicht akzeptieren.
Die polnische Fluggesellschaft Lot befürchtet wegen eines anhaltenden Tarifkonflikts in Polen zahlreiche Flugausfälle ab Mai. Sollten sich die zivile Flugsicherung Pansa und die Fluglotsengewerkschaft vorher nicht einigen, könnten bis zu 75 Prozent der Flugverbindungen des Warschauer Chopin-Flughafens annulliert werden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. «In den ersten Maitagen könnte dies 50'000 Passagiere betreffen.» Weder die Lot noch andere Fluggesellschaften, die dies ebenfalls betreffe, hätten darauf eine Einfluss.
Grund ist ein Konflikt um neue Vergütungsregeln für die Fluglotsen. Diese traten laut der Nachrichtenagentur PAP Ende des Jahres in Kraft. Nach Angaben der europäischen Fluglotsengewerkschaft will ein Teil der polnischen Lotsen die um bis zu 70 Prozent abgesenkten Tarifgehälter nicht akzeptieren.
Verhandlungen zwischen Pansa und Gewerkschaft ziehen sich
Im Februar hatte die Flugsicherung mitgeteilt, dass sich 170 Fluglotsen an Tower und Center Warschau in der Kündigungsfrist befänden, die für die meisten Ende April ende. Den Angaben zufolge waren in Warschau im Februar 208 Fluglotsen beschäftigt.
Verhandlungen zwischen der Pansa und der Gewerkschaft ziehen sich seit mehreren Wochen hin. Auch am Dienstag kamen beide Seiten wieder zu Gesprächen zusammen.
Das polnische Amt für Zivilluftfahrt veröffentlichte am Dienstag eine Verordnung. Sie ermöglicht es, ab dem 1. Mai die Zahl der Starts und Landungen auf den beiden Warschauer Flughäfen Chopin und Modlin auf maximal 180 zu begrenzen.
Erlaubt wären Ankünfte und Abflüge dann nur noch in der Zeit zwischen 9:30 Uhr und 17 Uhr. Damit soll dem Personalengpass Rechnung getragen werden, sollte es nicht doch noch zu einer Einigung kommen.