Tausende Demonstranten protestieren erneut gegen Lukaschenko
Tausende Demonstranten haben am Sonnta regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko protestiert. Swetlana Tichanowskaja hofft auf Gespräche mit Joe Biden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Belarus kam es am Sonntag erneut zu Protesten gegen Alexander Lukaschenko.
- Derweil erhofft sich Swetlana Tichanowskaja mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden.
- Biden wolle Sanktionen gegen Belarus weiter ausdehnen.
Mehrere tausend Demonstranten haben am Sonntag in Belarus erneut gegen den autoritär regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko protestiert.
Die Polizei fuhr Wasserwerfer im Zentrum der belarussischen Hauptstadt Minsk auf, der mobile Internetzugang wurde eingeschränkt, U-Bahn-Stationen wurden geschlossen, wie AFP-Reporter berichteten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Wiasna wurden über 120 Menschen festgenommen.
Swetlana Tichanowskaja hofft auf Treffen mit Joe Biden
Die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hofft derweil auf ein Treffen mit dem gewählten US-Präsidenten Joe Biden.
Die 38-Jährige, die sich in Litauen aufhält, hatte Biden am Samstag zum Wahlsieg gratuliert. Im Online-Dienst Telegram brachte sie ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass Biden «bald den fair gewählten Präsidenten eines neuen und freien Belarus» werde treffen können.
Sie fügte hinzu, dass Biden bereits «mehrere Male klar Position für die Unterstützung des belarussischen Volks» bezogen habe. In der Vergangenheit hatte Biden angekündigt, er würde als Präsident die Sanktionen gegen Lukaschenkos Regierung ausdehnen.
Demonstranten fordern Machtübergabe an Tichanowskaja
In den vergangenen drei Monaten haben zehntausende Lukaschenko-Gegner jeden Sonntag gegen die umstrittene Wiederwahl des belarussischen Machthabers protestiert. Die Behörden gehen dabei immer wieder gewaltsam gegen friedliche Demonstranten vor. Die Wahl vom 9. August wurde von massiven Betrugsvorwürfen überschattet.
Die Demonstranten fordern die Machtübergabe an Tichanowskaja. Auch die EU bezeichnete die Abstimmung als weder frei noch fair und verhängte neue Sanktionen gegen politisch Verantwortliche in dem Land.