Übervolle Spitäler: Briten sollen bei Krankheit wieder Maske tragen
In den letzten Tagen hat sich die Lage in den britischen Spitälern zugespitzt. Altbekannte Methoden sollen Abhilfe schaffen: Briten sollen wieder Masken tragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lage im britischen Gesundheitswesen ist prekär.
- Viel Personal fehlt und gleichzeitig rollt eine Grippewelle über das Land.
- Jetzt sollen Britinnen und Briten bei Krankheit wieder Masken tragen und zu Hause bleiben.
Das britische Gesundheitswesen steht aktuell unter grossem Druck. Vor allem in den Notaufnahmen ist die Lage prekär: Wegen fehlendes Personals und nicht angemessener Versorgung sterben wöchentlich zwischen 300 und 500 Briten.
Jetzt sollen altbekannte Methoden die Lage in der Notaufnahme und den Spitälern entschärfen: Wer sich krank fühlt, soll zu Hause bleiben und in der Öffentlichkeit eine Maske tragen.
Ausserdem sollen Kranke keine Risikopatienten besuchen. Dazu rät die leitende medizinische Beraterin der «UK Health Security Agency» (UKHSA), Susan Hopkins, am Dienstag.
Grund für den Anstieg und die hohen Hospitalisierungen sind die Grippe, Streptokokken A und Corona. Vor allem Eltern sollen aufpassen, dass diese Viren sich nicht in Schulen verteilen, betont Hopkins. «Es ist wichtig, die Verbreitung von Infektionen in Schulen und anderen Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen so weit wie möglich zu minimieren.»
«Müssen Kapazitäten erhöhen»
Auch Dr. Adrian Boyle, Leiter des Royal College of Emergency Medicine, ist besorgt. «Wir müssen unsere Kapazitäten erhöhen und sicherstellen, dass es alternative Wege gibt. Sodass Menschen nicht nur auf den Rettungsdienst und die Notaufnahme zurückgreifen müssen», wird er vom «Mirror» zitiert.
Das ganze Gesundheitswesen ist in den letzten zehn Jahren immer wieder Opfer von harten Sparmassnahmen geworden. Jetzt scheint eine Grenze erreicht. Aus diesem Grund hat das Gesundheitspersonal in den letzten Wochen regelmässig gestreikt. Es soll der Druck auf die britische Regierung erhöht werden, die trotz Rekordinflation keine Lohnerhöhungen will.
Premierminister Rishi Sunak hat zwar das staatliche Gesundheitssystem NHS als eine seiner Prioritäten genannt. Aktuell hat dies aber noch keine Auswirkungen auf die Lage in den Spitälern.