Ukraine Krieg – Historiker: «Putin hat den Krieg schon verloren»
Putin steuert im Ukraine-Krieg auf eine historische Niederlage zu – das zumindest die Einschätzung eines israelischen Historikers.
Das Wichtigste in Kürze
- Putin ersehnt laut einem Experten den Wiederaufbau des russischen Imperiums.
- Er unterschätze aber dabei die Widerstandskraft des ukrainischen Volkes.
- Deshalb glaubt der Historiker, Putin habe den Krieg längst verloren.
Der russische Präsident steuert im Ukraine-Krieg auf eine historische Niederlage zu, glaubt ein israelischer Historiker: «Putin hat diesen Krieg schon verloren.»
«Er könnte alle Schlachten gewinnen, aber den Krieg verlieren», so Yuval Harari von der Universität Jerusalem. Denn laut ihm lässt sich die Ukraine möglicherweise erobern, aber keinesfalls halten.
Der russische Machthaber strebe nach dem Wiederaufbau des russischen Imperiums, wie Harari im britischen «Guardian» schreibt. Er stütze sich dabei auf die Lüge, dass die Ukrainer keine echte Nation seien. Doch die Geschichte der Ukraine reiche Jahrtausende zurück: «Kiew war bereits eine grosse Metropole, als Moskau noch nicht einmal ein Dorf war.»
«Putin unterschätzte Widerstand im Ukraine-Krieg»
Beim Einmarsch habe Putin sich darauf verlassen, dass er der Ukraine militärisch haushoch überlegen sei. Doch: «Es ist viel einfacher, ein Land zu erobern, als es zu halten».
Die letzten Tage hätten der ganzen Welt bewiesen, dass die Ukrainer nicht unter einem neuen russischen Imperium leben wollten. «Die Frage ist nur, wie lange es brauchen wird, bis diese Nachricht die dicken Wände des Kremls durchdringt.»
Der Kreml-Chef hat zudem unterschätzt, wie stark sich die Ukrainer zur Wehr setzen würden, schreibt Harari.
Jeder getötete Ukrainer steigere den Hass gegen den Kreml. «Putin hat die beiden Nationen zu Feinden gemacht, und die Ukraine wird sich fortan in Opposition zu Russland definieren.» Und für unterdrückte Völker sei der Hass ein verborgener Schatz: «Er kann den Widerstand über Generationen aufrechterhalten.»
