Ukraine Krieg: Jetzt müssen russische Kinder Propaganda schauen
Das Wichtigste in Kürze
- Putin versucht im Ukraine-Krieg auch, die russische Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen.
- Daher müssen nun Schulkinder ein Propaganda-Video zur «Befreiungsmission» schauen.
- Lehrer müssen sogar beweisen, dass sie dieses in den Unterricht eingebaut haben.
Im Ukraine-Krieg kämpft Putin zugleich auch gegen sein eigenes Volk. Mit Propaganda versucht er nun, die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen.
So ist es etwa nichts Neues, dass russische Medien nicht von einem «Krieg» sondern nur von einer «Spezial-Militäroperation» berichten dürfen. Auch Wörter wie «Angriff» oder «Invasion» sind tabu.
Obligatorisches Propaganda-Video zu Ukraine-Krieg
Nun werden aber sogar die Jüngsten in die Verbreitung von Falschinformationen eingebunden. Am Mittwoch hat nämlich das russische Bildungsministerium angeordnet, dass am heutigen Donnerstag alle Schulkinder ein Video zum Ukraine-Krieg schauen müssen. Dieses trägt den Titel «Verteidigung des Friedens».
Darin geht es gemäss Angaben der Regierung um die «Notwendigkeit» der «Befreiungsmission» in der Ukraine. Zudem soll es aufzeigen, welche Gefahr die Nato für Russland darstellt.
Besonders ironisch an der Ankündigung, die das Ministerium auch im sozialen Netzwerk «VK» teilte, ist: Die Kinder sollen «herausfinden, wie man die Wahrheit von Lügen unterscheiden kann, in dem riesigen Fluss von Informationen im Internet.»
Russische Schulen erhalten neue Lehrpläne
Russland versucht jedoch schon lange, Kinder durch Propaganda zu beeinflussen. Gemäss dem Nachrichtenportal «Al Jazeera» haben russische Lehrer schon länger Unterrichtspläne mit der Position der Regierung zum Ukraine-Krieg erhalten.
Darin sind unter anderem auch Informationen, die den Krieg rechtfertigen sollen. So heisse es etwa, dass die Ukraine seit einem Putsch im Jahr 2014 unter der Kontrolle einer amerikanischen Marionettenregierung sei. Nach einer Auflehnung der Republiken Donetsk und Luhansk sei es dann zu einem Genozid gekommen, gegen den Russland nun vorgehen.
Lehrpersonen hatten indes keine Wahl, als dies in den Unterricht einzubauen, berichtet eine Quelle von «Al Jazeera». Sie mussten der Regierung sogar Beweise liefern, dass die Pläne umgesetzt wurden. Viele taten das wohl nicht freiwillig: Gemäss dieser Quelle sind sogar unter jenen Lehrpersonen, die Putin unterstützen, viele gegen einen Krieg.