Ukraine-Krieg: Appenzellerin (25) rettet Tiere aus Kriegsgebiet
Die Appenzellerin Simone Eisenbeiss lebt und arbeitet seit Juni dort, woher andere flüchten – in der Ostukraine, wo der Ukraine-Krieg tobt.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine junge Schweizerin rettet in der Ostukraine zurückgelassene Tiere.
- Dem hohen Risiko, dass sie dafür auf sich nimmt, ist sich die Appenzellerin bewusst.
- Die 25-Jährige macht ihre Arbeit aus Liebe zu den Tieren.
Seit zweieinhalb Jahren leidet die ukrainische Bevölkerung unter dem Ukraine-Krieg. Dabei geht oft vergessen, dass im Gebiet auch viele Tiere wie Hunde, Katzen, Tauben, Schafe oder Kühe leben. Viele wurden von ihren Besitzern, die geflüchtet sind, zurückgelassen.
Besonders viele zurückgelassene Tiere gibt es in der Nähe der Front in der Ostukraine. Dort sind nur noch wenige Menschen geblieben – viele Gebäude sind zerbombt.
Eine Gruppe von Freiwilligen rettet vergessene Tiere aus dem Kriegsgebiet und bringt sie in Tierheime.
Russen-Bombe verfehlt Appenzellerin im Ukraine-Krieg nur knapp
Zu den Freiwilligen gehört auch eine junge Appenzellerin. Simone Eisenbeiss habe sich die Rettung von zurückgebliebenen Tieren zu Lebensaufgabe gemacht. Das berichtet SRF in der Sendung «10 vor 10». Ihre Einsätze hält sie in Handyaufnahmen fest.
Die Schweizerin lebt seit Juni 2024 in der kriegsgeplagten ostukrainischen Grossstadt Charkiw. Eisenbeiss beteiligt sich an Einsätzen einer Nichtregierungsorganisation. Gemeinsam retten sie über 200 Tiere pro Woche. Die Einsätze führen die Schweizerin auch immer wieder unmittelbar an die Kriegsfront.
Die Tierschützerin setzt sich mit ihrer Arbeit einem grossen Risiko aus. Auf den Aufnahmen ist etwa zu sehen, wie eine russische Bombe sie nur knapp verfehlt.
Auf einem anderen Clip muss Eisenbeiss vor einer Drohne flüchten. Die Bilder zeigen auch, welche gewaltige Zerstörung der Ukraine-Krieg verursacht hat.
Appenzellerin «bereit», ihr Leben für Tiere aufs Spiel zu setzen
Die junge Schweizerin hat ihr Leben «der Liebe zu den Tieren» verschrieben. Das habe schon als Kind begonnen, erzählt sie gegenüber SRF. «Ich setze mich für die Tiere ein – weil jedes eine Berechtigung in dieser Welt hat.»
Angst hat Simone Eisenbeiss nicht: «Wenn es ums Leben eines Tieres geht, bin ich bereit, mein eigenes dafür zu geben.» Dass gerade in der Schweiz nicht alle Verständnis für diese Haltung hätten, könne sie verstehen, sagt sie.
Das Risiko nimmt die Schweizerin in Kauf. «Meine Arbeit gibt mir dafür sehr viel zurück», so die Appenzellerin. «Die Liebe, die ein gerettetes Tier entgegenbringt, löst in einem eine unglaubliche Heilung aus.»