Das Nato-Mitglied Türkei pflegte in Vergangenheit stets gute Beziehungen mit Russland. Erdogan möchte zur friedlichen Lösung im Ukraine-Krieg beitragen.
Ukraine-Krieg
Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, und Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei. Foto: Vladimir Smirnov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der türkische Präsident Erdogan fordert erneut von Putin den Waffenstillstand.
  • Das Nato-Mitglied Türkei unterhält enge Beziehungen zur Ukraine und zu Russland.
  • Putin betonte am Telefonat, dass seine «Spezial-Operation» nach Plan laufe.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin seine Forderung nach einer Waffenruhe erneuert. Erdogan habe in dem Telefonat am Sonntag betont, dass die Türkei bereit sei, zur friedlichen Lösung des Konflikts beizutragen. Dies erklärte das Präsidialbüro.

Es müssten, für die Öffnung «humanitärer Korridore» und für die Unterzeichnung eines Friedensabkommens dringend Schritte eingeleitet werden. Das Nato-Mitglied Türkei unterhält enge Beziehungen zur Ukraine und zu Russland. Putin informierte Erdogan nach Kreml-Angaben über den neusten Stand im Ukraine-Krieg.

Putins «Spezial-Operation» läuft nach Plan

«Es wurde unterstrichen, dass die Spezial-Operation nach Plan läuft und entsprechend dem Zeitplan», hiess es in einer Mitteilung. Die russischen Streitkräfte würden alles tun, um das Leben und die Sicherheit friedlicher Bürger zu schützen. Es gebe punktgenaue Schläge «ausschliesslich gegen Objekte der militärischen Infrastruktur».

Laut der Kreml-Mitteilung gehen in der Region «mit besonderer Brutalität und mit Zynismus (...) nationalistische, neonazistische Gruppierungen» vor. Sie würden im Donbass Städte und Orte beschiessen und Menschen als «lebendigen Schild» benutzen. Darunter auch Ausländer, die als Geiseln genommen würden.

Ende vom Ukraine-Krieg nur möglich, wenn Kiew ihre Kampfhandlungen einstelle

Laut dem Kreml bekräftigte Putin die Bereitschaft Russlands zum Dialog mit der ukrainischen Führung. Zudem auch mit «ausländischen Partnern» mit dem Ziel, den Ukraine-Krieg zu lösen. Ein Ende der «Spezial-Operation» sei nur möglich, wenn Kiew die Kampfhandlungen einstelle und die Bedingungen Russlands erfülle.

Dazu gehört etwa die Anerkennung der Unabhängigkeit der Regionen Luhansk und Donezk und die «Zugehörigkeit» der Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu Russland. Das hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stets abgelehnt.

Das Telefonat mit Putin dauerte nach Angaben türkischer Medien etwa eine Stunde. Erdogan hatte am Freitag auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Die Türkei verurteilt die Invasion, beteiligt sich aber nicht an Sanktionen gegen Russland.

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