Ukraine-Krieg: Putin buhlt mit bizarrer Kampagne um neue Rekruten

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Russland,

Mit neuen Videos soll jungen Russen der Ukraine-Krieg schmackhaft gemacht werden. Demnach sei es besser zu kämpfen, als mit Freunden zu feiern und zu trinken.

Ukraine-Krieg Russland Rekruten
Mit einer neuen, bizarren Kampagne will Wladimir Putin mehr junge Streitkräfte rekrutieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin versucht mit einer neuen Video-Kampagne, Rekruten zu finden.
  • Darin geht es um Moral, Patriotismus und soziale Aufstiegsmöglichkeiten.
  • Es sei besser, für das Vaterland zu sterben, als sich mit Wodka zu Tode zu trinken.

Im Ukraine-Krieg fehlt es Russland trotz der Teilmobilmachung für 300'000 Reservisten weiter an Soldaten. Nun hat Wladimir Putin eine neue, bizarre Video-Kampagne gestartet, um dem entgegenzuwirken.

Eines dieser Videos porträtiert einen jungen Russen, der sich für den Kampf mit der russischen Armee entschieden hat. Anstatt mit seinen Freunden zu trinken und zu feiern. Im Video zeigt sich der Mann überrascht, dass er sich mit dem Militärsold ein neues Auto leisten kann.

Interessiert Sie der Ukraine-Krieg noch so stark wie am Anfang?

In einem anderen in den sozialen Medien kursierenden Video ist ein Fabrikarbeiter zu sehen. Dieser kündigt darin seinen schlecht bezahlten Job und zieht in den Ukraine-Krieg. In all diesen Videos geht es um Moral, Patriotismus und soziale Aufstiegsmöglichkeiten, wie «Focus» berichtet.

Ukraine-Krieg soll besser sein als düsterer Alltag

Die Videos zeigen einen Alltag, der anscheinend vor allem aus Armut, Hilflosigkeit und Wodka trinken besteht. Der Einzug in die russische Armee wird so als willkommene Flucht aus diesem düsteren Alltag präsentiert. Die Videos sollen Putin vor allem helfen, mehr jungen Russen den Krieg schmackhaft zu machen.

Putin selbst nutzte bereits Ende November bei einem Treffen mit Soldatenmüttern eine ähnliche Rhetorik: Es sei besser, im Kampf für Russland getötet zu werden, als sich mit Wodka zu Tode zu trinken.

Dennoch dementiert Moskau weiterhin, dass Russland mehr Streitkräfte benötigt. Der russischen Armee mangelt es Berichten zufolge auch an Proviant und Ausrüstung.

Von den eingezogenen 300'000 Reservisten ist laut Putin die Hälfte bereits in der Ukraine im Einsatz. Der Rest sei als «Kampfreserve» in Stützpunkten untergebracht.

Gerüchte um zusätzliche Mobilisierungspläne hat der russische Präsident zuletzt bei einer Pressekonferenz aber dementiert.

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