Ukraine-Krieg: Putin schenkt Soldaten-Familien Schafe zur Versöhnung
Um die Familien von mobilisierten Russen bei Laune zu halten, erhalten diese je ein Schaf. Davor protestierten die Frauen in Tuwa gegen den Ukraine-Krieg.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderttausende Russen müssen im Ukraine-Krieg kämpfen – auch aus der Republik Tuwa.
- Die verzweifelten Familien werden indes mit einem Schaf und Kartoffeln abgespeist.
- Dies, nachdem die Ehefrauen und Mütter der Soldaten auf den Strassen protestiert hatten.
Hunderttausende russische Männer müssen nach der Teilmobilmachung in den Ukraine-Krieg ziehen. Indes bangen ihre Familien daheim um ihre Ehemänner, Väter, Söhne und Brüder. Der Kreml lässt aber nichts unversucht, um die Gunst der Verwandten zu gewinnen. Er versucht es jetzt mit blökenden Geschenken: Jede Soldaten-Familie erhält ein Schaf.
Bislang sollen 91 Schafböcke an Ehefrauen und Mütter in der Bergrepublik Tuwa übergeben worden sein, wie «Daily Mail» schreibt. Weitere Tiere sollen noch verteilt werden. Je nach Bezirk werden die Familien der eingezogenen Soldaten aber nicht nur mit Schafen bestochen.
So versuchen die Behörden, sie mit Kartoffeln, Mehl, Kohl und Brennholz ruhigzustellen. Neben Lebensmitteln und Tieren kann jede Familie mit Kindern unter 17 Jahren rund 60 Franken erhalten.
Frauen wehren sich gegen den Ukraine-Krieg
Der Schritt folgt auf Proteste von Frauen in der sibirischen Region. Diese haben sich gegen die Entsendung ihrer Männer und Söhne in den Ukraine-Krieg gewehrt – vergeblich.
Bei den Demonstrationen wurden offenbar 27 Frauen festgenommen. Dabei kam es, wie in Russland häufig, zu Gewaltanwendung seitens der Polizei. Aufnahmen zeigen, wie Polizisten Demonstrantinnen festhalten und ins Auto zerren. Auch vor einer frischgebackenen Mutter machen sie keinen Halt, wie ein weiteres Video zeigt.
Darin ist zu sehen, wie zwei Polizeibeamte einen Kinderwagen mit einem kleinen Mädchen festhalten. Zugleich sind demonstrierende Frauen zu hören, die schreien: «Lasst Mama los! Seid ihr Menschen? Lasst sie los!»