Ukraine-Krieg: Russen setzen Kopfgeld auf autonomes Fahrzeug aus

Anna-Lena Burkard
Anna-Lena Burkard

Russland,

Im Ukraine-Krieg wird ein autonomes Evakuierungs-Fahrzeug eingesetzt. Dieses wollen sich die Russen mittels Kopfgeld zu eigen machen – da sie «hinterherhinken».

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Das Roboterfahrzeug «ThEMIS» kommt im Ukraine-Krieg zum Einsatz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein autonomes Fahrzeug evakuiert in der Ukraine Verletzte und transportiert Hilfsgüter.
  • Russland hat nun ein Kopfgeld auf das Fahrzeug ausgesetzt, «um es zu studieren».
  • Denn das «Multimissionsfahrzeug» kann auch zur Bewaffnung eingesetzt werden.

Mit dem Roboterfahrzeug «ThEMIS» werden im Ukraine-Krieg Verletzte evakuiert und Hilfsgüter in die Ukraine transportiert. Das unbemannte Bodenfahrzeug wird vom estnischen Rüstungsunternehmen Milrem Robotics hergestellt.

Nachdem vor kurzem eine Einheit an die Ukraine geschickt wurde, hat Russland reagiert – und ein Kopfgeld darauf ausgesetzt. Der Aufruf dazu kommt von einer in Moskau ansässigen Denkfabrik mit Verbindungen zum russischen Militär.

Ruslan Puchow, Direktor des Moskauer Zentrums für die Analyse von Strategien und Technologien, sagt gegenüber «Business Insider»: «Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, dass eine moderne Kriegsführung ohne den weitverbreiteten Einsatz unbemannter Fahrzeuge undenkbar ist.» Er gibt zu: «Leider hinken wir in Russland hinterher.»

Im Ukraine-Krieg: «Informationen über ausländische Entwicklungen»

Deshalb ruft Puchow dazu auf, «Informationen über ausländische Entwicklungen zu erhalten». Das Roboterfahrzeug sei ein Basismodell, ist Puchow überzeugt. Aber: «Wenn wir es studieren können, wird es uns nützen».

Das Interesse Russlands am Fahrzeug im Ukraine-Krieg liegt wohl insbesondere an dessen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Denn das «ThEMIS» gilt als «Multimissionsfahrzeug», wie die Hersteller auf der Webseite schreiben.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald zu Ende ist?

Je nach Einsatz könne das Fahrzeug entsprechend umfunktioniert werden – zum Beispiel zur Bewaffnung oder Kampfmittelbeseitigung.

Der Fahrzeug-Hersteller nimmt auf Facebook Stellung zur bizarren Aktion – und beweist dabei Humor: «Diese Woche wurden uns über die Ostgrenze hinweg einige Komplimente gemacht. Zunächst wurde ein Kopfgeld von 1 Million Rubel auf das «ThEMIS» ausgesetzt, das wir kürzlich an die Ukraine geliefert haben.»

Eine Million Rubel entspricht etwa 16'000 Franken. Das versprochene Kopfgeld liegt damit über einem durchschnittlichen Jahressold eines russischen Soldaten. Dieses liegt laut Berechnungen der «Washington Post» bei umgerechnet 13'000 Franken.

Wer also ein Roboterfahrzeug intakt erbeutet und dem Verteidigungsministerium übergibt, erhält etwa 3000 Franken mehr im Vergleich zum Jahreslohn.

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