Ukraine Krieg: Russische Militär-Blogger geraten sich in die Haare
Militärblogger sind im Ukraine-Krieg eine wichtige Informationsquelle für die Russen. Doch nun sagen US-Experten: Gerade in der Krim-Frage gibt es Uneinigkeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine greift die von Russland annektierte Krim immer wieder an.
- Wie man darüber berichten soll, ist unter pro-russischen Bloggern umstritten.
- Die Kreml-näheren und die etwas kritischeren Schreiberlinge zoffen sich angeblich heftig.
Der Ukraine-Krieg scheint in Russland die Gemüter immer stärker zu erhitzen. Immer wieder wird über Streitigkeiten innerhalb der Elite spekuliert – Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin versuchte es gar mit einem Putsch. Nun verschärft sich der Ton offenbar auch zwischen den pro-russischen Militärbloggern.
Wie das US-amerikanische «Institute for the Study of War» schreibt, gebe es derzeit einen Disput in der Militärblogger-Community. Der Grund ist die Berichterstattung über die jüngsten ukrainischen Erfolge – unter anderem auf der Krim.
Einige Blogger hätten nämlich Bilder von erfolgreichen ukrainischen Angriffen auf Sewastopol oder die Krim-Brücke gezeigt.
Blogger soll Geld für den Ukraine-Krieg gestohlen haben
Das brachte einen anderen Blogger wiederum dazu, seine Kollegen als «Schwachköpfe» zu bezeichnen. Sie würden «provokative Veröffentlichungen» und «hektische Kritik» am russischen Verteidigungsministerium verbreiten.
Ein weiterer Vorwurf: Durch die Publikation der Aufnahmen würden die Militärblogger unnötige Panik schüren.
Auch ein pro-russischer Blogger aus der Ukraine kritisiert laut «ISW», dass die Bilder geteilt wurden. Er wirft einem der Verantwortlichen sogar vor, Geld zu stehlen, welches für die russische Armee im Ukraine-Krieg gedacht wäre.
Jedoch begrüssen viele Blogger das Teilen der ukrainischen Erfolge. Es lässt sich sagen, dass die Meinungen zu dem Thema weit auseinandergehen. Dies, obwohl in der militärischen Spezialoperation eigentlich alle auf einer Seite – der russischen – stehen.
Dem US-Institut zufolge haben sich auch bereits Vertreter des russischen Geheimdiensts FSB in den Streit eingeschaltet. Sie seien vor allem daran interessiert, Panik auf der annektierten Krim-Halbinsel zu vermeiden.