Militärblogger sind im Ukraine-Krieg eine wichtige Informationsquelle für die Russen. Doch nun sagen US-Experten: Gerade in der Krim-Frage gibt es Uneinigkeit.
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Zuletzt hat das russische Militär auf der Krim immer wieder mit ukrainischen Angriffen zu kämpfen. Das beschäftigt auch die Militärblogger-Szene. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine greift die von Russland annektierte Krim immer wieder an.
  • Wie man darüber berichten soll, ist unter pro-russischen Bloggern umstritten.
  • Die Kreml-näheren und die etwas kritischeren Schreiberlinge zoffen sich angeblich heftig.
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Der Ukraine-Krieg scheint in Russland die Gemüter immer stärker zu erhitzen. Immer wieder wird über Streitigkeiten innerhalb der Elite spekuliert – Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin versuchte es gar mit einem Putsch. Nun verschärft sich der Ton offenbar auch zwischen den pro-russischen Militärbloggern.

Wie das US-amerikanische «Institute for the Study of War» schreibt, gebe es derzeit einen Disput in der Militärblogger-Community. Der Grund ist die Berichterstattung über die jüngsten ukrainischen Erfolge – unter anderem auf der Krim.

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Auch die Krim-Brücke ist schon von den Ukrainern angegriffen worden. Hier ein Bild aus dem Oktober 2022.
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Russische Militärblogger streiten darüber, ob man über die ukrainischen Schläge berichten soll.
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Einige teilen Bilder von Kiews Erfolgen, andere kritisieren sie dafür scharf.
Wladimir Putin
Dem Kreml um Präsident Wladimir Putin ist vor allem eins wichtig: Keine Panik auf der Krim.
Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj und seine Truppen hingegen sind zuletzt auf der annektierten Halbinsel durchaus erfolgreich.

Einige Blogger hätten nämlich Bilder von erfolgreichen ukrainischen Angriffen auf Sewastopol oder die Krim-Brücke gezeigt.

Blogger soll Geld für den Ukraine-Krieg gestohlen haben

Das brachte einen anderen Blogger wiederum dazu, seine Kollegen als «Schwachköpfe» zu bezeichnen. Sie würden «provokative Veröffentlichungen» und «hektische Kritik» am russischen Verteidigungsministerium verbreiten.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?

Ein weiterer Vorwurf: Durch die Publikation der Aufnahmen würden die Militärblogger unnötige Panik schüren.

Auch ein pro-russischer Blogger aus der Ukraine kritisiert laut «ISW», dass die Bilder geteilt wurden. Er wirft einem der Verantwortlichen sogar vor, Geld zu stehlen, welches für die russische Armee im Ukraine-Krieg gedacht wäre.

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Zwei russische Soldaten bewachen das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol. Die Krim spielt im Ukraine-Krieg eine zentrale Rolle. - keystone

Jedoch begrüssen viele Blogger das Teilen der ukrainischen Erfolge. Es lässt sich sagen, dass die Meinungen zu dem Thema weit auseinandergehen. Dies, obwohl in der militärischen Spezialoperation eigentlich alle auf einer Seite – der russischen – stehen.

Dem US-Institut zufolge haben sich auch bereits Vertreter des russischen Geheimdiensts FSB in den Streit eingeschaltet. Sie seien vor allem daran interessiert, Panik auf der annektierten Krim-Halbinsel zu vermeiden.

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