Ukraine-Krieg: Wagner-Chef will Kritik an Häftlingen verbieten
Häftlinge, die seitens Russland im Ukraine-Krieg kämpfen, seien «mutig» und «würdig». Kritik an Söldnern soll unterbunden werden, fordert der Wagner-Chef.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wagner-Gruppe hat für den Ukraine-Krieg Häftlinge rekrutiert.
- Jetzt beschwert sich «Putins Koch» Jewgeni Prigoschin über die Berichterstattung.
- Er will Kritik an Sträflingssoldaten verbieten lassen.
Auf Telegram beschwert sich der Chef der Söldnergruppe Wagner über die Darstellung der für den Ukraine-Krieg rekrutierten Gefängnisinsassen. Seine Forderung: ein Kritik-Verbot! Die Söldner sollen nicht mehr länger als «Bösewichte und Kriminelle» bezeichnet werden dürfen.
Jewgeni Prigoschin schreibt: «Eine grosse Zahl von Freiwilligen ist an einer besonderen Militäroperation beteiligt, darunter ehemalige Sträflinge.» Diese Kämpfer seien «mutig, würdig und effektiv». Aber es gebe «einzelne Medien, Blogger und Telegram-Kanäle, die die Freiwilligen offen diskreditieren».
Sein Hautproblem: dass Medien gezielt nach negativen Informationen über die «Menschen, die ihr Leben für uns geben», suchen. Sie würden als «Menschen zweiter Klasse dargestellt». Dies, obwohl sie «täglich ihr Leben riskieren und für ihr Vaterland in den gefährlichsten Abschnitten der Front sterben».
«Offensichtlich helfen die erwähnten Aktivitäten der Medien und Meinungsführer den Staatsfeinden», erörtert Prigoschin schliesslich. Das Ziel: Eine «negative öffentliche Haltung zu den erfolgreichsten Einheiten» zu schaffen und sie durch «Verurteilung durch die Zivilgesellschaft zu schwächen».
«Solche Praktiken müssen entschieden unterdrückt werden, um unsere Gesellschaft gegen äussere Bedrohungen Russlands zu festigen», fordert der Wagner-Boss.
Konkret will Prigoschin eine Erweiterung des Paragrafen 280.5. Somit soll die negative Berichterstattung über Freiwillige im Ukraine-Krieg verboten werden. Bei Verstössen fordert er als Konsequenz eine Haftstrafe.