Ukraine Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk dank Foto zerstört
Ein russischer Propaganda-Reporter teilt ein Foto des Wagner-Hauptquartiers im Ukraine-Krieg. Kiew ortet damit den Ort und zerstört ihn.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein russischer Reporter besuchte das Wagner-Hauptquartier in der Ukraine und teilt Fotos.
- Auf einem davon ist ein Strassenschild zu sehen.
- Die Ukraine kann damit den Ort lokalisieren und beschiesst ihn.
Anfang April stattete der russische Kriegsreporter Sergei Sreda dem ukrainischen Hauptquartier der Wagner-Gruppe einen Besuch ab. Er sei «wie Familie» empfangen worden, die Söldner haben ihm «lustige Geschichten» erzählt. Dies berichtet der Propaganda-Reporter auf Telegram und teilt einige Fotos, wie er mit den Kämpfern Zeit verbringt.
Dabei unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler: Er teilte ein Foto, auf dem ein Strassenschild aus der im Ukraine-Krieg besetzten Stadt Popasna in Luhansk zu sehen ist. Damit und den weiteren Fotos konnten die ukrainischen Streitkräfte das Hauptquartier orten – und es angreifen.
⚡️HIMARS hit a Wagner mercenaries base in Popasna on occupied territories.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) August 14, 2022
Wagner group is a private "army" of Putin, responsible for atrocities all over the world, including 🇺🇦.
It seems that the location was found out from 📷 made by 🇷🇺 propagandist. pic.twitter.com/67SrVSfnyG
Der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, schreibt auf Telegram über den Angriff. So habe man die Adresse des Hauptquartiers «dank einem russischen Journalisten» herausfinden können. Die Zahl der Toten müsse noch abgeklärt werden. Auch Telegram-Kanäle mit Verbindungen zur Wagner-Gruppe teilten Fotos des zerstörten Hauptquartiers.
Die Wagner-Gruppe ist offiziell ein privates Militärunternehmen. In der Realität ist es eine vom Kreml stark unterstützte Söldnergruppe, die im Auftrag von Wladimir Putin agiert. Die Söldner, denen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, traten schon 2014 im Donbass-Konflikt in Erscheinung. Zudem stehen sie auch in Syrien, Mali oder Libyen im Einsatz.