Ukraine-Krieg: Wagner-Söldner betteln beim Kreml um Munition
Der berüchtigten russischen Söldner-Gruppe Wagner scheint im Ukraine-Krieg die Munition auszugehen. In einem Video appellieren Kämpfer nun an den Kreml.
Das Wichtigste in Kürze
- Noch immer wird die ukrainische Kleinstadt Bachmut im Ukraine-Krieg hart umkämpft.
- Nun scheint der privaten russischen Söldner-Gruppe Wagner aber die Munition auszugehen.
- In einem Video betteln Söldner beim Kreml um Nachschub.
Nächste Woche jährt sich der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Doch so hat sich Präsident Wladimir Putin (70) den Jahrestag wohl nicht vorgestellt. Noch immer ist es seinen Streitkräften nicht gelungen, die im Ukraine-Krieg wichtige Kleinstadt Bachmut einzunehmen.
Der Frust darüber scheint gross, denn: Russlands Kriegstreiber geraten immer mehr aneinander. So wirft die private Söldner-Gruppe Wagner dem Kreml vor, Munitionslieferungen an der Front gestrichen zu haben.
In einem Video appellieren die Kämpfer an den Kreml: «Im Moment sind wir völlig von der Munitionsversorgung abgeschnitten. Wir appellieren an unsere Freunde im Verteidigungsministerium. Wir sind sicher, dass ihr irgendwo in euren Lagern Munition habt.»
Und weiter: «Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns helfen und diese Munition liefern könnten. Eine grosse Anzahl Menschen wird überleben und dies wird sich auf den gesamten Kriegsverlauf auswirken. Wir erledigen die Arbeit für Sie – helfen Sie uns mit Munition.»
Kritik an russischer Führung im Ukraine-Krieg
Wie die deutsche «Bild»-Zeitung berichtet, hat sich auch Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (61) eingeschalten. Auf Telegram habe er der Zeitung zufolge den Verteidigungsminister Sergej Schoigu (67) mit homophoben Beleidigungen beschimpft.
Er wetterte zudem gegen die «korrupten Bürokraten» in Moskau, die versuchten, «der Gruppe Wagner den Garaus zu machen». Zuvor hatte Putin seiner Gruppe verboten, weiter Gefängnis-Insassen für den Ukraine-Krieg zu rekrutieren. Es war daher nicht das erste Mal, dass Prigoschin Kritik an der Führung in Moskau äusserte.
Den Wagner-Hilferuf bereits gehört haben soll Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow (46), wie die Zeitung mit Berufung auf Militärblogger berichtet.
Nach einem Treffen mit Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin soll sein Feldkommandeur «eine Ladung Granaten» übergeben haben. Es gäbe noch «weitere Einheiten, die bereit sind, zu teilen», sind sich Blogger sicher.