Ukraine-Krieg: Wolodymyr Selenskyj fordert weitere Waffenlieferungen

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Russland,

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert weitere Waffenlieferungen vom Westen. Das ist die Nacht im Überblick.

Ein Polizist (r) inspiziert ein Stück einer Rakete nach russischem Beschuss eines Wohnviertels in Charkiw. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Ein Polizist (r) inspiziert ein Stück einer Rakete nach russischem Beschuss eines Wohnviertels in Charkiw. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

Das Wichtigste in Kürze

  • Selensky verlangt vom Westen weitere Lieferungen von Waffen gegen Russland.
  • Bei Beschuss von Orten im Kriegsgebiet Ostukraine wurden erneut Menschen getötet.
  • Das ist die Nacht im Überblick.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlangte vom Westen weitere Waffenlieferungen im Krieg gegen Russland. «Je grösser die Verteidigungshilfe für die Ukraine jetzt ist, desto eher wird der Krieg mit unserem Sieg enden und desto geringer werden die Verluste aller Länder der Welt sein», sagte er in einer Videobotschaft. Die Partner hätten genaue Informationen über den Bedarf der Ukraine. «Das gilt sowohl für Luftverteidigung, als auch für moderne Artillerie.»

Deutschland: Keine Parlamentsmehrheit für Lieferung von Panzern

Die Forderung der deutschen Parteien CDU und CSU, der Ukraine kurzfristig 200 Transportpanzer vom Typ Fuchs zu liefern, fand derweil keine Mehrheit im Bundestag. Das Parlament stimmte in der Nacht zum Freitag gegen einen entsprechenden Entschliessungsantrag der Unionsfraktion. Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte bereits im Vorfeld der Abstimmung vor einem «Ausplündern» der Bundeswehr gewarnt. «Wir unterstützen die Ukraine mit allem, was möglich und verantwortbar ist. Aber wir müssen die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands gewährleisten», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Ukraine Krieg
Ein Panzer. (Symbolbild) - dpa

Zuvor hatte der deutsche Bundestag Massnahmen zur beschleunigten Beschaffung beschlossen, um die Ausrüstung der Bundeswehr rasch zu verbessern. Das am Donnerstagabend verabschiedete Gesetz ermöglicht es für zunächst dreieinhalb Jahre, Aufträge schneller zu vergeben. So können verschiedene Aufträge gemeinsam erteilt und Gemeinschaftsprojekte mit anderen EU-Staaten einfacher realisiert werden.

Tote und Verletzte bei Beschuss

Bei Beschuss von Orten im Kriegsgebiet Ostukraine wurden erneut Menschen verletzt oder getötet. In der Region Charkiw sprachen die Behörden am Donnerstag von drei Toten und fünf Verwundeten durch russische Angriffe. In den Orten Kramatorsk und Awdijiwka in der Region Donezk starben den Behörden zufolge zwei Menschen, acht wurden verletzt. Russische Angriffe hätten nur zivile Ziele getroffen, erklärte der Gouverneur des Gebiets, Pawlo Kyrylenko. Die prorussischen Separatisten in der Region Donezk sprachen von einem Toten und elf Verletzten durch ukrainischen Beschuss. Berichte aus den Kampfgebieten können nicht unabhängig geprüft werden.

Seit Russland die weitgehende Kontrolle über die ostukrainische Region Luhansk übernommen hat, hat sich der Schwerpunkt der Kämpfe ins benachbarte Donezk verlagert. Im Visier der russischen Armee sind demnach besonders die Städte Kramatorsk und Slowjansk. Putin sagte bei dem Treffen mit den Duma-Fraktionschefs, dass alle Ziele der «Militäroperation» erreicht würden - «ohne Zweifel».

Johnson sichert britische Unterstützung zu

Nach seinem angekündigten Rückzug als britischer Premierminister sicherte Boris Johnson Präsident Selenskyj die ungebrochene Unterstützung des Vereinigten Königreichs zu. Wie eine Regierungssprecherin sagte, habe Johnson im Telefonat versichert, dass Grossbritannien so lange wie nötig wichtige «Defensivhilfe» leisten werde. Selenskyj dankte Johnson für dessen «kompromisslose Unterstützung» seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar.

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Boris Johnson steht im Unterhaus des britischen Parlaments in London. - Keystone

G20-Gastgeberin Marsudi ruft zum Frieden auf

Die indonesische Aussenministerin Retno Marsudi rief zum Auftakt der Beratungen der G20-Aussenminister auf der Insel Bali zum Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf. «Unsere Verantwortung ist es, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Und Brücken zu bauen und nicht Mauern», sagte die Politikerin. Kurz zuvor hatte sie den russischen Aussenminister Sergej Lawrow bei seiner Ankunft im Luxushotel Mulia im Badeort Nusa Dua zurückhaltend begrüsst.

Das wird heute wichtig

Der Krieg in der Ukraine dürfte zu den wichtigsten Themen beim Treffen der G20-Aussenminister auf Bali gehören. Erstmals seit Kriegsbeginn ist Russlands Aussenminister Lawrow bei einer solchen Konferenz dabei. Der Ukraine-Krieg und auch die Energiekrise werden ebenfalls den Bundesrat beschäftigen. So will die Länderkammer angesichts der Drosselung russischer Gaslieferungen über den verstärkten Einsatz von Kohlekraftwerken für die Stromproduktion beraten. Der Bundestag entscheidet zudem an diesem Freitag über die deutsche Zustimmung zum Nato-Betritt von Schweden und Finnland. Der Schritt Schwedens und Finnlands ist eine unmittelbare Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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