Umweltbündnis: Politik soll Tesla-Erweiterung verhindern
Umweltaktivisten richten sich auf eine längere Zeit in ihrem Protestcamp neben der Tesla-Fabrik in Grünheide ein.
Umweltschützer haben die Politik in Brandenburg aufgefordert, die Erweiterungspläne des US-Autobauers Tesla in Grünheide bei Berlin und eine erneute Rodung von Wald zu verhindern.
«Was muss noch passieren, damit die Politik reagiert und endlich Menschenwohl vor Profitinteressen gestellt wird», sagte Lou Winter vom Bündnis «Tesla den Hahn abdrehen». Sie spricht von einem Skandal und wirft Tesla Umweltverstösse, eine Gefährdung von Trinkwasser und eine Überschreitung von Abwasser-Grenzwerten vor. Die Gemeindevertretung von Grünheide dürfe nicht ignorieren, dass vor kurzem auch die Mehrheit der Anwohner eine Erweiterung des Geländes abgelehnt habe.
Wald ist besetzt
Umweltaktivisten halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswaldes besetzt, den Tesla im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will. Sie haben um die zehn Baumhäuser in mehreren Metern Höhe errichtet und kündigten an, möglichst lange ausharren zu wollen. Die Polizei sieht bislang keinen Anlass, das Camp zu räumen. Tesla selbst äusserte sich bislang nicht zu der Aktion. In Grünheide steht die einzige europäische Fabrik des Unternehmens von Milliardär Elon Musk.
«Unser Protest hat gerade erst angefangen und wird noch grösser werden», kündigte Winter an. Am 10. März sei eine Demonstration aus Protest gegen Tesla geplant. Im Mai solle es weitere Aktionen geben. «E-Mobilität geniesst derzeit einen grünen Anstrich, sie ist aber keine Lösung für die Klimakrise», argumentierte Winter. Sie forderte einen ausgebauten und kostenlosen öffentlichen Nahverkehr.