Gesetz

Ungarn beschliesst Whistleblower-Gesetz ohne homophobe Passage

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Ungarn,

Das ungarische Parlament hat ein Gesetz zum Schutz von Hinweisgebern (Whistleblower) beschlossen, das eine homophobe Passage nicht mehr enthält.

Hungary LGBT
Das von Orbans Regierungspartei Fidesz dominierte Parlament hatte Gesetze beschlossen, die die Rechte von homosexuellen und transsexuellen Menschen einschränken. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das ungarische Parlament hat das Whistleblower-Gesetz beschlossen.
  • Es enthält eine in der ursprünglichen Version enthaltene homophobe Passage nicht mehr.
  • 147 von 199 Abgeordneten stimmten für die neue Version des Gesetzes.

Das ungarische Parlament hat ein Gesetz zum Schutz von Hinweisgebern (Whistleblower) beschlossen, das eine in der ursprünglichen Version enthaltene homophobe Passage nicht mehr enthält. Staatspräsidentin Katalin Novak hatte das Gesetz nach der ersten Beschlussfassung im Vormonat ans Parlament zurückverwiesen.

Die beanstandeten Artikel hätten etwa zur Denunziation von gleichgeschlechtlichen Paaren führen können, die gemeinsam Kinder aufziehen. Bei der Abstimmung am Dienstag stimmten 147 von 199 Abgeordneten für die neue Version des Gesetzes, die die umstrittene Passage nicht mehr enthält, wie die amtliche Nachrichtenagentur MTI berichtete.

Whistleblower-Gesetz folgt einer entsprechenden EU-Richtlinie

Vize-Justizminister Robert Repassy hatte sich in der Vorwoche im Gesetzgebungsausschuss für die von Novak geforderte Änderung des Gesetzes ausgesprochen. Dies sei im Interesse einer möglichst baldigen Beendigung der Verhandlungen mit der EU über die Freigabe eingefrorener EU-Gelder, argumentierte er.

Orban
EU-Gremien sehen Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte im Land von Ministerpräsident Viktor Orban gefährdet. (Archivbild). Foto: John Thys/AFP Pool/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die EU-Gremien blockieren derzeit einen Gutteil der für Ungarn vorgesehenen EU-Förderungen. Sie sehen Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte im Land von Ministerpräsident Viktor Orban gefährdet. Schon früher hatte das von Orbans Regierungspartei Fidesz dominierte Parlament Gesetze beschlossen, die die Rechte von homosexuellen und transsexuellen Menschen einschränken.

Das am Dienstag angenommene Whistleblower-Gesetz folgt einer entsprechenden EU-Richtlinie. Kritikern zufolge enthält es eher schwache Bestimmungen zum Schutz von Bürgern, die auf Missstände und Gesetzesverstösse in Institutionen und Unternehmen hinweisen wollen.

Kommentare

User #1909 (nicht angemeldet)

Man metzget nicht den Meister von dem man abhängig ist. Lohnaufbesserung via staatliche Zuschüsse ist in Ungarn gang und gäbe.

User #4095 (nicht angemeldet)

Nem, nem, nicht gleich übertreiben...! Orbán hat in seiner Führung lediglich zwei Dinge, die er den westlichen Regierungen voraus hat: 1) Er führt seine Regierung offen korrupt, nach dem Motto "Take it, or leave it". 2) Im Gegensatz zu ALLEN westlichen Poliktikern weiss Orbán, wann es, rein taktisch, klüger ist dem Druck vom eigenen Volk nachzugeben.

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