Freie Nau.ch-Mitarbeiterin berichtet von Horror-Sturm: «Gefährlich»

In Irland und Grossbritannien herrscht weiterhin Alarmstufe Rot aufgrund des Sturms Éowyn. Nau.ch ist vor Ort.

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Die freie Nau.ch-Mitarbeiterin Judith Heede berichtet vom Horror-Sturm in Nordirland. - Nau.ch / Judith Heede

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sturm Éowyn ist in Irland und Teilen Grossbritanniens eingetroffen.
  • In Irland gilt die höchste Warnstufe Rot.
  • Alle Personen werden dazu angewiesen, aus Sicherheitsgründen drinnen zu bleiben.
  • Eine freie Nau.ch-Mitarbeiterin berichtet vor Ort.

Sturm Éowyn hat in der Nacht in Irland und in Teilen des Vereinigten Königreichs gewütet und für gefährliche Bedingungen gesorgt.

Laut dem irischen Wetterdienst wurden in Teilen des Landes Sturmböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 140 Kilometern pro Stunde gemessen.

Für die Republik Irland gilt landesweit weiterhin die höchste Warnstufe Rot. Auch heftiger Regen könnte örtlich zu Überschwemmungen führen.

Judith Heede, freie Mitarbeiterin bei Nau.ch, lebt in der Nähe von Bangor, Nordirland. Sie erlebt den Horror-Sturm hautnah mit.

«Bekommen permanent Nachrichten»

In einem für den Mega-Sturm vergleichsweise eher ruhigen Moment schickt sie der Redaktion ein Video von der Küste. «Ich kann mein Handy kaum halten», sagt sie, während der Wind bläst.

«Normalerweise ist es hier flach und ruhig», berichtet sie.

Nordirland
Die freie Nau.ch-Mitarbeiterin Judith Heede lebt in Nordirland und berichtet vom Mega-Sturm. - Nau.ch

Morgens seien die ersten Nachrichten der Zerstörung eingetroffen. Sie zählt auf: «Freunde, deren Haustüren davongeflogen sind, zersplitterte Fenster, massive Schäden durch umgefallene Bäume und abgeflogene Dachziegel.»

So etwas habe sie noch nie erlebt. «Es ist gefährlich hier. Wir kriegen permanent Nachrichten mit Warnungen auf unser Handy zugeschickt», sagt Heede.

«Wir sind angehalten, das Haus nicht zu verlassen – ausser es besteht ein medizinischer Notfall.»

Ziegel verfehlt Ire um Haaresbreite

Auf X kursieren von dem Unwetter derweil zahlreiche Videos. Eines zeigt, wie ein Mann nur haarscharf von einem Ziegelstein verfehlt wird.

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Ein vom Sturm losgelöster Ziegel verfehlt einen Mann in Andersonstown in Nordirland nur knapp. - X / @themonk1967

Der Mann war dabei Gegenstände in seinem Garten zu sichern, als der Ziegel vor seinen Füssen auf den Boden aufschlug.

Flüge gestrichen: 50'000 Passagiere betroffen

Sowohl in Irland als auch Grossbritannien wurden zahlreiche Flüge gestrichen. Die Flughäfen hatten schon früh Einschränkungen im Flugverkehr angekündigt.

Laut «Daily Mail» sollen über 50'000 Passagiere gestrandet sein. Insgesamt seien mindestens 334 Flüge in den Flughäfen Aberdeen, Belfast, Edinburgh und Glasgow betroffen.

Kerry Sturm Eowyn Irland
Ein umgestürzter Baum in Kerry, Irland. - X

Der heftige Sturm Éowyn in Irland und Teilen Grossbritanniens hat auch den Luftverkehr in der Schweiz beeinflusst. An den Flughäfen Zürich, Basel und Genf wurden am Morgen unter anderem Flüge von und nach Dublin annulliert.

Einschränkungen an den Flughäfen Zürich, Basel und Genf

Am Flughafen Zürich kam es am Vormittag zu zwei Flugausfällen nach Dublin und einem Flugausfall nach London-City. Dies teilte die Medienstelle des Flughafens auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Zwei ankommende Flüge aus Dublin und London-City wurden ebenfalls annulliert. Bei weiteren Flügen nach London kam es zu Verspätungen, wie es weiter hiess.

In Basel fielen ein Flug nach und ein Flug von Dublin aus, wie der Website des Euroairports zu entnehmen war.

Am Flughafen Genf seien sechs ankommende und sechs abfliegende Verbindungen gestrichen worden, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Diese betrafen die Ziele Edinburgh, London, Dublin, Belfast und Helsinki.

Schulen wurden geschlossen

Heftiger Regen könnte örtlich zu Überschwemmungen führen. Aus vielen Teilen des Landes gab es Berichte über umgestürzte Bäume und Verkehrsbehinderungen.

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Ein Video zeigt, wie es in Kerry, Irland, aufgrund des Sturms zu einem Stromausfall kommt. - X / @LiveCamChaser

Schulen und andere Bildungseinrichtungen bleiben geschlossen. Auch der öffentliche Verkehr soll stillstehen, solange die höchste Warnstufe in Kraft ist, berichtete der irische Rundfunksender RTÉ. Selbst Supermärkte kündigten an, ihre Filialen zu schliessen.

Auch Nordirland und Teile Schottlands betroffen

In Grossbritannien sind vor allem Nordirland und Teile Schottlands von dem Sturm betroffen. Auch hier gilt laut dem britischen Wetterdienst Met Office für Freitag die höchste Warnstufe Rot. Im Tagesverlauf wird auch heftiger Regen und teilweise Schnee erwartet. Der Sturm soll bis in die Abendstunden andauern.

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Bis zu 155 km/h schnell sollen die Winde in Galway in Irland sein. - X / @GalwayAquarium

In Nordirland wurden vorsorglich alle Schulen angewiesen, am Freitag geschlossen zu bleiben. Der öffentliche Verkehr wurde gestoppt.

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Ein weiteres Video auf X zeigt die starken Winde. - X / @weerenradar_nl

Auf der gesamten irischen Insel waren am Freitag knapp eine Million Gebäude ohne Strom, in weiten Teilen des Landes galt die höchste Alarmstufe Rot. Erst am Mittag deutete sich etwas Entspannung an. Liz Coleman vom irischen Wetterdienst Met Éireann warnte aber beim Sender RTÉ: «Wir sind noch nicht durch.» Es sei weiterhin grosse Vorsicht geboten.

Ein grosser Internetanbieter meldete den Teilausfall des Netzes. Es wurden Windböen mit einer Geschwindigkeit von 183 Kilometern pro Stunde gemessen – höher war der Wert in Irland nie seit Beginn der Datenerfassung.

In Schottland wurden ausgerechnet im dicht bevölkerten «Central Belt» zwischen Glasgow und Edinburgh die stärksten Beeinträchtigungen erwartet. Auch hier werden die Schulen geschlossen bleiben. Zudem wird mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet.

Kommentare

User #5426 (nicht angemeldet)

Bitte bleiben Sie zu Hause. Herzlichst Ihr Alää.

User #2028 (nicht angemeldet)

Ich merke nichts, ist schön ruhig !

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