Karl-Heinz Grasser muss in Haft: Vier Jahre für Ex-Finanzminister
Österreichs ehemaliger Finanzminister Karl-Heinz Grasser wurde zu vier Jahren Haft verurteilt.

Der Oberste Gerichtshof (OGH) in Wien hat am Dienstag das Urteil gegen Karl-Heinz Grasser bestätigt. Der ehemalige österreichische Finanzminister muss für vier Jahre ins Gefängnis.
Dieser wurde der Untreue und Geschenkannahme für schuldig befunden. Das Gericht reduzierte jedoch das ursprüngliche Strafmass von acht auf vier Jahre.
Karl-Heinz Grasser: Schwere Vorwürfe
Die Richterin am OGH bezeichnete seine Taten als schwere Straftaten mit schweren Folgen. Sie betonte die Beispiellosigkeit der Korruption durch einen Finanzminister in Österreich, wie «Profil» meldet.
Der Fall dreht sich um die Privatisierung der Bundeswohnungsgesellschaften im Jahr 2004. Grasser soll dabei verbotenerweise mitgeschnitten und Bestechungsgelder angenommen haben.

Die Schadenssumme beläuft sich auf fast 10 Millionen Euro (9,5 Millionen Franken). Der Ex-Finanzminister soll diese zur eigenen persönlichen Bereicherung verwendet haben.
Langjähriger Prozess
Der Prozess gegen Grasser zog sich über Jahre hin. Bereits Ende 2020 wurde er in erster Instanz verurteilt, wie das «Handelsblatt» berichtet.
Er legte daraufhin Berufung ein. Der OGH bestätigte nun den Schuldspruch, reduzierte aber das Strafmass aufgrund der langen Verfahrensdauer.
Der 56-Jährige beteuerte bis zuletzt seine Unschuld. Noch am 21. März erklärte er vor dem OGH, er habe ein reines Gewissen, wie der «Kurier» schreibt.